von Roma Szczocarz
„der himmel schwieg
die erde schwieg
wenn er eine stimme vernahm
die aus erde wasser und himmel kam
so war es die stimme eines anderen menschen“
Schattenspiele von Tadeusz Rozewicz
Ohne Nobelpreis, immer Kandidat
Am 24. April. 2014 starb Tadeusz Rozewicz im Alter von 92 Jahren in Wroclaw, ein
polnischer Schriftsteller, Lyriker, Dramatiker. Rozewicz ‘ Bedeutung für die polnische Lyrik – so hat der Dichter Stanislaw Grochowiak formuliert:
„ Nach dem Krieg zog ein Komet der Poesie über Polen.
Sein Kopf war Rozewicz, alle anderen waren der Schweif.“
Weg zum Ruhm
Tadeusz Rozewicz wurde 1921 als Beamtensohn in Radomsko bei Tschenstochau geboren. Während des Zweiten Weltkrieges war er unter deutscher Besatzung Fabrikarbeiter, 1943 ging er in den Untergrund, um als Partisan zu kämpfen. Diese Kriegsepisode beschrieb er in seinem Stück „Do piachu…“( In die Grube…). Da kehren die Erfahrungen aus der Zeit „ im Wald“ wieder, die Erfahrungen als Partisan. Seine Aufführung 1979 löste einen Skandal aus, ehemalige AK- Soldaten protestierten gegen die in ihren Augen despektierlich-unheroische Darstellung des Widerstandskampfes.
Nach dem Krieg studierte Rozewicz in Krakau Kunstgeschichte und schrieb seine ersten Gedichte. Sein erster Gedichtband “Unruhe“ erschien 1947, er galt als Rozewiczs eigentliches Debüt. Rozewicz repräsentiert wie kaum ein anderer die polnische Nachkriegslyrik.“ Seine Gedichte sind wie Salzsäulen, Mahnmale des Gedächtnisses, entstanden aus Rückwärtsschauen und Nichtvergessenkönnen“ so schrieb Karl Dedecius.
Tadeusz Rozewicz als Dramatiker ist ein in den polnischen Theatern ein viel gespielter Künstler. In den achtziger Jahren war er einer der meistgespielten Dramatiker in der DDR. Seine Werke wurden auf Deutsch durch Henryk Bereska, Karl Dedecius, Peter Lachmann, Jolanta Doschek („ Wenn Mutter geht“) und Bernhard Hartmann übersetzt.
Schlussgedanke
Theodor W. Adorno, deutscher Philosoph, Soziologe und Musiktheoretiker schrieb 1949 den Satz: „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch.“
Rozewiczs Gedichte sind für „Entsetzte“ geschrieben…..
„Ich einer von vielen
mit einer nummer zum schlachten gezeichnet
wische den schweiß von der stirn
höre ich schritte nachts
und schließe die augen
die viel zu viel gesehen
o menschenleib
du herrlichster staub“
aus „Schattenspiele“ Tadeusz Rozewicz
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