memoro, bank der erinnerungen

von Anne Pöttgen

So sieht memoro sich selbst: Memoro – die bank der erinnerungen ist nichts anderes als eine klassifizierte Sammlung von Inhalten. Der Inhalt macht’s: Es kommt nur zu Wort und ins Bild, wer vor 1950 geboren ist.

So geht’s

Eine internationale Gruppe von Frauen und Männern beschäftigt sich seit 2008 – in Deutschland seit 2009 – damit, Erinnerungen von Menschen, die vor 1950 geboren sind, festzuhalten. Um die Interviews möglichst authentisch zu haben, werden sie auf Video-Clips festgehalten. Sechs bis acht Minuten sind die ideale Länge.
Es gibt zwei Wege, ein Interview auf die Website von memoro zu bringen: Man lässt sich von einem technisch begabten Bekannten oder Verwandten interviewen – die Video-Funktion gibt’s ja schon auf jeder Digitalkamera. Oder man meldet sich bei memoro und vereinbart einen Termin zur Aufnahme. Die eigenen Videos werden bei Youtube hochgeladen und von memoro überarbeitet, eventuell nötige Schnitte werden vorgenommen, Titel eingefügt.

Themen

Inzwischen sind eine Unzahl von Interviews zusammen gekommen, die gegliedert sind in Kategorien wie Beruf/Arbeit, Bildung, Essen und Trinken, Gesellschaft, Geschichte, Orte. Anschließend eine kleine Auswahl. Dazu ein Lied über das Älterwerden von Winfried Bode.

Beim Thema Geschichte

fand ich Interviews wie: Wolfskinder, Hildegard Stauber schlägt sich allein von Ostpreußen nach Westen durch.
Die jüdische Freundin, Inge Heinrich  versucht, ihre jüdische Freundin zu retten …
Der singende Russe, Renate Breit lernt auf einer Hamsterfahrt in der Gegend von Leuna einen freundlichen Russen kennen.

Der erste Kuss

mal aus dem weiblichen, mal aus dem männlichen Blickwinkel, manchmal ernst manchmal zum Schmunzeln. Ali Mitgutsch – Kinderbuchautor – berichtet von seiner Kindheit im Allgäu.

Speis und Trank

Im Gegensatz zu den heute üblichen Koch-Schauen im Fernsehen, bei denen sich die Köche gegenseitig überbieten in der Wahl der ausgefallendsten Zutaten, werden in der Abteilung Speis und Trank bei memoro Erinnerungen an einfachste Gerichte geweckt oder an die erste Begegnung mit Exotischem.
Ingrid  berichtet über Tischsitten und „falsche Hasen“ …
Michael Cornelius berichtet vom Luxus des Butterbrots mit der Butter auf den beiden Seiten …
Bernhard Zimmermann und die ersten Artischocken …

Berufe

Jupp Wald war 1960 zum ersten Mal in Afghanistan, damals als Student, so gut wie niemand wusste damals, wo Afghanistan zu finden ist.
Und Elke Gentz hat als erstes einen Job bei Butter-Hoffmann, bei dem sie zunächst gar nicht wusste, was sie da überhaupt machte. Und Lochkarten gab es damals auch schon.
Wie wird man Pilot? In den Zwanziger Jahren als arbeitsloser Schreiner, so Herbert Busch.

Die Redaktion

berichtet auf der Website unter „Projekt“ ausführlich über das, was sie tun. Wichtig finde ich, dass nur ausgewählte Werbung eingefügt wird, Sponsoren müssen natürlich sein, alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich.

Links

Die memoro-Seiten