von Roma Szczocarz
„Architektur soll die Grundlage jeder Gegenwartsphilosophie sein. Kompromisse sind gefährlich. Ein kontroverser Bau lebt länger“, sagt Arata Isozaki, ein, japanischer Architekt.
Die Entwicklung der schwedischen Architektur
Erste Haltestelle: Mittelalter
Die Kennzeichen des schwedischen Mittelalters waren zuerst die Gebäude, die aus Holz waren. Erst im 12. Jahrhundert wurden Steine als Baumaterial, vor allem für Kirchen und Klöster, im romanischen Stil verwendet, beispielweise die Kirche von Husaby, eine echte Perle der romanischen Baukunst. Dann kam die Gotik mit den Ziegeln als Baumaterial: Der Dom in Uppsala, wie auch die Stadtmauer rund um Visby.
Haltestelle: Renaissance
Zu Renaissance-Zeiten entstanden die großartigen Wasserburgen, die als strategisch wichtige Plätze errichtet wurden, so wie das Schloss Kalmar mit den massiven Mauern.
Haltestelle: Barock
Im 17. Jahrhundert begann der Barock, auch zu dieser Zeit entstand der Beruf des Architekten. Die bekannten Vertreter des schwedischen Barocks waren Baumeister wie: Simon de la Vallee – die Katarina Kirche in Stockholm – und Nicodemus Tessin – das Stockholmer Schloss.
Haltestelle: Klassizismus und Empirestil
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Bauschule der Kunstakademie gegründet und auch ein Amt zur Überwachung des Bauwesens eingerichtet. Das hob die Qualität der staatlichen Architektur, siehe das Schlosstheater und auch das Botanikum in Uppsala.
Haltestelle: Schwedischer Historismus
Mit der Industrialisierung nahm, wie überall, die Einwohnerzahl der schwedischen Städte zu. Das führte zur Entwicklung der Bautätigkeit. Zu dieser Zeit wurden unter anderem Mietskasernen und auch verschiedene öffentliche Gebäude so wie Schulen, Krankenhäuser, Hotels und Markthallen gebaut. Viele von ihnen sind durch einen historischen Eklektizismus geprägt, so wie die Synagoge in Stockholm, die von der assyrischen Baukunst inspiriert ist. Die Synagoge wurde durch Fredrik Wilhelm Scholanders entworfen und projektiert. Eigene Interpretationen der Renaissance hat August Steller dargestellt, als er das Nationalmuseum in Stockholm baute.
Haltestelle: Nationalromantik und Jugendstil
Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhundert trat eine neue Generation von schwedischen Architekten auf die Bühne, die sich gegen den Historismus und den Klassizismus wandte. Diese nahm einerseits Einflüsse aus dem Ausland auf, wie den Jugendstil beim Königlichen Dramatischen Theater in Stockholm. Aber anderseits suchten sie Inspiration in der schwedischen Kulturgeschichte und ihrer Bautradition. Der Trend wurde als schwedische Nationalromantik bezeichnet. Schwedische Nationalromantik ist von der Baukunst aus Holz und Ziegeln geprägt, wie Carl Weltmanns Haus der Ärztevereinigung in Stockholm. Andere bekannte Vertreter der schwedischen Nationalromantik, wie Gustaf Wickman, verbanden die Einflüsse der amerikanischen Holzbauarchitektur mit norwegischem Stabbau und samischen Hüttenbau, beispielsweise Wickmans Hauptwerk, die Kirche von Kiruna.
Moderne und Postmoderne als Ende der Haltestellen
Die schwedische Moderne wird von Architekten, die in Richtung Klassizismus streben, wie Gunnar Asplund, repräsentiert mit der Stadtbibliothek von Stockholm und auch, gemeinsam mit Sigurd Lewerentz, mit dem Friedhof, heute ein Weltkulturerbe.
Die Stockholmer Ausstellung für Industrie, Handwerk und Kunsthandwerk von 1930 half dem Funktionalismus in Schweden, vor allem beim Wohnungsbau. Ein typisches Beispiel für die Verbindung von Funktionalismus mit den politischen Volksbewegungen ist das Viertel Kvarnholmen in Nacka. In der Mitte der 60 er Jahre entstand das Massenbauprojekt, um modernen, funktional geplanten Einkaufs- und Bürozentren Platz zu machen. Dieses Projekt heißt „Millionenprogramm“. Es erhielt viele kritische Stimmen, wie schematische Massenarchitektur mit negativen sozialen Folgen, niedriger Wohnstandard und andere. Aus dieser Kritik entstand die neue Richtung, die Postmoderne. Die Postmoderne fasste unterschiedliche Architektur- Richtungen zusammen. Wichtiger Vertreter der schwedischen Postmoderne war Ralph Erskine. Zu den Hauptwerken von Erskine zählen unter anderem Skanskaskrapen in Göteborg.
Als Ende ein Zitat von Alvar Aalto – der Ikone des skandinavischen Natur Designs „Die große Gefahr der modernen Architektur ist der Bazillus der Monotonie“.
Bild 1:
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Image taken by Wigulf
Bild 2: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nationalmuseum_Stockholm.jpg
myself (Phillip N?)[CC BY-SA (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)]
Bild 3:
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