von Sigrid Peicke
Im April 1964 reist der 12-jährige mit seinem Vater ins geteilte Berlin.
50 Jahre später
50 Jahre später hat der Autor nun sein Reisetagebuch unverändert veröffentlicht. Sie besuchen die Orte, wo die Eltern die schlimmen Kriegsjahre erlebten und den Verlust der ersten beiden Söhne erlitten.
Das Buch berührt durch die innige warmherzige Vater-Sohn Beziehung und begeistert durch die amüsanten und geistreichen Beobachtungen und Bemerkungen des Jungen über die Berliner in West (sie reden zu viel) und Ost (stark gebremst und ohne Schwung), die neuen Bauten in Westberlin (findet er häßlich), die unfreundlichen Grenzbeamten, das legendäre Aschinger.
In dem von der Mutter 1944 zurückgelassenen Koffer befindet sich auch das Haushaltsbuch der Mutter, in dem der Junge tränengerührt liest. Er schreibt ihr jeden Tag eine Postkarte.
Das Buch zeigt einen hochbegabten 12-jährigen, mit eigenem Urteil, mit wenig Kindlichkeit und Unbeschwertheit, aber voller Herz und Wärme.