von Maria Schmelter
Viele Abschiede erleben wir im Laufe unseres Lebens
Manches vollzieht sich unbemerkt. Es ist uns Wachstum versprochen.
Freudig begrüßt wird der 1.Schritt, das erste Wort, der erste Schultag.
Wann ist Abschied von der Kindheit? Vielleicht, wenn der Glaube ans Christkind verloren ist?
Wann ist Abschied von der Jugend? Beim Weg in die Berufstätigkeit, Allein leben, allein sorgen wird möglich.
Viele Abschiede gibt es im Erwachsenenleben:
Abschied vom Singledasein, Abschied von erwachsen gewordenen Kindern, Abschied von alten Eltern,
Abschied von zu früh verstorbenen Freunden.
Die Reihe ließe sich fortsetzen.
Man könnte denken, Abschied wird leichter durch Übung.
Nein – Abschied bleibt schwer
Der Abschied in den Ruhestand
Es ist kein Wachstum versprochen. Zu rechnen ist mit der Zunahme der Bedeutungslosigkeit, der Zunahme körperlicher Einschränkungen, mit der Zunahme der selbst zu gestaltenden Zeit,der Zunahme der Langsamkeit.
Die Zunahme der Langsamkeit hat ihre eigene Qualität: Ich denke an langsam gekochtes Pflaumenmus, Latwerge – über Stunden im Ofen erhält es seine Konsistenz, konzentriert den Geschmack und die Fülle des Sommers für einen langen Winter.
Das Konzentrat unseres Lebens können wir im Alter leben.
Meine Botschaft lautet:
Wachstum ist möglich, es ist die neue Aufgabe im Alter.