Wohnheime für Senioren: Ohne Scham und Angst

von Roma Szczocarz

„ Wer im Alter arm ist, gerät schnell in die soziale Isolation“ ( Motto aus  der Foto- Ausstellung von Cynthia Rühmekorf)

Zum Schreiben inspirierten mich die Bilder der Fotoausstellung und die Worte einer Freundin: „ reich ist, wenn man fähig ist zu Freundschaft, Gemeinschaft, Selbsthilfe, Verantwortung für  andere“. 

Seniorenzentren und Altersheime

Kartenspielen (Foto: Autorin)

Im Jahr 2017 habe ich einige Altersheime in Lodz/ Polen besucht. Es war eine besondere Erfahrung für mich und ein guter Anlass, um ganz aus der Nähe zu sehen, wie solche Orte für alte Menschen funktionieren. Die Perspektive, den Lebensabend im Seniorenheim zu verbringen, ist in Polen nicht populär. Es geht vor allem darum, dass die Altersheime sowie Pflegeheime mit Armut, Einsamkeit, Krankheit, Demenz assoziiert sind. Anlass dazu haben zahlreiche Affäre gegeben. Darum will die Mehrheit der alten Menschen so lange wie die Gesundheit es zulässt im eigenen Haus bleiben.  Ohne Unterstützung der Sozialhilfen oder Dienstleistungsorganisationen sind sie jedoch oft allein mit den vielfältigen, komplizierten Problemen.

Eine neue Generation von Alten

Workshop im Kindergarten (Bild:Autorin)

Darum möchte die jetzige Generation der Senioren so gern die Zeit in den Seniorenzentren oder Begegnungstätten verbringen, um im Alter noch etwas Neues kennen zu lernen, zu entdecken oder oft auch Hilfe zu suchen oder die Zeit gemeinsam mit anderen aktiv zu verbringen. Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass die Alten gesellschaftlich aktiv werden und bleiben. Daher gibt es zahlreiche Workshops, thematische Treffen, oft Chor und Tanzkurse für Senioren. Die Kosten sind meistens nur symbolisch. Die meisten dieser Häuser wirken im Rahmen der Sozialhilfe. 
Bilder, die die Tätigkeit der Begegnungszentrum in Lodz zeigen.

Begegnungsstätte „ Bednarska“ in Lodz

Kriegszeiterinnerung(Bild:Autorin)

Als meine Seniorengruppe“ AktivPlus“ ein Projekt für Mehrgenerationen  gewonnen hatte, habe ich mein Engagement  in der Begegnungsstätte „Bednarska“ angefangen. Diesen Text schreibe ich aus der Sicht meines Ehrenamtes. Das Altenklubhaus ist eines von drei Abteilungen im Mehrgenerationenhaus“ Bednarska“ und funktioniert wie ein Haus für Alt und Jung. Die Integration der verschiedenen Generationen ist sehr wichtig für das Fortbestehen von z.B. Sitte, Alltagskultur, auch Sprache  in einer industriellen Stadt wie  Lodz.

Alt werden ohne Angst und Scham

Gespräche (Bild:Autorin)

Die alten Menschen haben wenig Erfahrung, um die oft sehr komplizierten Alltagsprobleme untereinander und für sich gut und diskret zu lösen. Alte Menschen können aber gut zuhören. Das ist wirklich in der jetzigen Welt eine besondere Kunst. Man kann sagen, jeder soll selbst dafür sorgen, um eine gute, freundliche Atmosphäre zu schaffen. Jedes Problem kann man besprechen und erklären. Dann kann man jemandem helfen. Senioren und Kinder –  Alt und Jung: Jemandem zu helfen stärkt das Selbstbewusstsein, stärkt die Gruppe und ihre Selbstbewertung. Das ist ein Gewinn für beide Seiten.
Bild 4. Wir einfach sprechen: DSC_0112.jpg

Links:

http//www.haz.de/Hannover/Aus-den-Stadtteilen/Uebersicht/Cynthia-Ruehmekorf-zeigt-in-Hannover-Vahrenwald-Ausstellung-zu-Alterarmut