Löst eine Briefmarke ein neues Denken aus?

Von Horst Hoppe

Anfang Februar 2018 erschien eine neue Briefmarke der Deutschen Post – herausgegeben vom Finanzministerium – 25 Jahre Tafel in Deutschland.

Die Tafeln

(Foto: H.Hoppe)

Im Februar 1993 riefen Berliner Frauen die erste „TAFEL“ ins Leben, inzwischen gibt es in Deutschland fast eintausend. Die örtlichen Tafeln sammeln überschüssige Lebensmittel ein und verteilen sie an bedürftige Menschen.

In die Schlagzeilen gerieten die Tafeln Anfang des Jahres, als die Essener Tafel den Zugang für bestimmte Personengruppen sperrte. Und durch die neue Bundesregierung gab es eine neue Armutsdiskussion. Minister Spahn sinngemäß: Wer Hartz IV bezieht, ist nicht auf die Tafeln angewiesen.

Die Berliner TAZ stellte diesen Ausspruch in Frage und titelte Anfang März:1,5 Millionen Tafelkunden sind 1,5 Millionen Demonstranten gegen eine schlechte Sozialpolitik.

Es stellt sich die Frage, wie die Tafeln mit der Verteilungsgerechtigkeit umgehen und ob diese Einrichtungen nicht überflüssig sind, wenn sich die Sozialpolitik der Regierung ändert. Eine Diskussion um das bedingungslose Grund-Einkommen, wie etwa in Finnland bereits praktiziert, brach  los. So forderte der Berliner Sozialwissenschaftler Jürgen Schupp die Bundesregierung auf, neue Formen der sozialen Sicherung auszuprobieren, auch als Hartz-IV-Alternative.

Warum gibt es Armut in einer reichen Welt? Diese Frage wurde schon 1848 im „Kommunistischen Manifest“ gestellt. Karl Marx und Friedrich Engels stellten sie und sie ist wohl immer noch aktuell.

Gibt meine Briefmarke neue Denkanstöße?