von Horst Hoppe
Als älterer Bewohner einer Kleinstadt kann ich weite Theaterreisen in die Metropolen nicht mehr machen, sondern orientiere mich an den Angeboten, die in der Region für mich angezeigt werden und die für mich erreichbar sind.
Heute stelle ich die Internetauftritte zweier Theatergruppen und einer Kulturinitiative aus meinem Heimatort vor, die sich durch ihre bereits Jahrzehnte währende Arbeit oder durch einen interessanten theaterpädagogischen Ansatz auszeichnen.
„Unsere Freude beginnt dort, wo wir andere zum Lachen bringen!“
Das sagen die Ascher Bergratten über sich und ihre Arbeit.
Nicht treffender könnte man es beschreiben, wenn wir einmal im Jahr unser Publikum an fünf Aufführungsterminen Anfang des Jahres kräftig zum Lachen bringen. Unter diesem Motto stehen wir seit zwanzig Jahren für unser begeistertes Publikum auf der Ascher Theaterbühne.
Die Begeisterung vor und hinter der Bühne ist in all den Jahren stets die Gleiche geblieben. So sind wir im Laufe der Jahre als „Die Theatergruppe Ascher Bergratten“ durch unsere Theaterabende weit über die Grenzen von Asche bekannt geworden.
Der Enthusiasmus und der Zusammenhalt der Theatergruppe hat inzwischen auf andere Bereiche des dörflichen Lebens übergegriffen und dazu geführt, dass sich die Ortschaft Asche in ein Bioenergie-Dorf verwandelt hat.
Ganz neu und aktuell: Die Theatergruppe Hardegsen
„Was wäre eigentlich, wenn das was wir als normal empfinden etwas ganz anderes wäre? Sozusagen umgedreht.“ Dieser Frage näherten sich in den vergangenen Monaten 12 Jugendliche und junge Erwachsene in einem theaterpädagogischen Projekt in Hardegsen und Moringen. Die Gruppe entstand aus dem Wunsch einiger junger Menschen, die sich auf einer Theaterfreizeit kennenlernten und das gemeinsame Theater-Spielen für sich entdeckt hatten. Die Jugendpflege Hardegsen sowie ev. Kirchengemeinden Moringen und Hardegsen nahmen sich in Kooperation diesem Wunsch an und gaben den Teilnehmern/innen Raum und Zeit ihrem Interesse nachzugehen und unterstützten sie bei allem was notwendig war. In regelmäßigen wöchentlichen Treffen setzte sich die Gruppe mit unterschiedlichen Themen und Fragen auseinander. Was wäre wenn z.B. Homosexualität das gängige Modell der Liebe wäre? Wenn Frauen das „starke Geschlecht“ wären? Wenn das was wir zum Leben brauchen wie Sauerstoff und Strom und Wasser nicht frei verfügbar wären, sondern hart erarbeitet werden müssten. Oder was wäre wenn das Alleinsein ganz normal wäre und jeder isoliert für sich ohne Gefühle wie Liebe, Wut auf den anderen und Trauer lebte? Diese und noch viel mehr Fragen wurden bearbeitet und hinterfragt und mit unterschiedlichsten theaterpädagogischen Methoden zu Szenen und kleinen Geschichten neu erfunden. Am Ende entstand ein kleines Stück, das auch vor Publikum aufgeführt wurde.
Theater im Lutherjahr
Luther 500 Jahre (Quelle: Deutsche POst AG, Sammlung Hoppe)
In kirchlichen Bereichen hat das „Lutherjahr“ zu vielen Aktivitäten angeregt. Von mehr als 100 Veranstaltungen zu Martin Luther gab in den Kirchengemeinden des Kirchenkreises „Leine-Solling“ mehr als 20 szenische Aufführungen, in denen das Leben und Wirken des Reformators thematisiert wurde.
Über uns : Kulturinitiative Hardegsen
Muthaus (eig. Foto)
Die Kulturinitiative Hardegsen e.V. – gegründet 2002 – hat sich zum Ziel gesetzt, die Kulturlandschaft in Hardegsen zu bereichern. Kultur muss nicht nur in den ghroßen Städten stattfinden, sondern soll auch im ländlichen Raum den Bewohnern eine höhere Lebensqualität bieten und unser St#ädtchen mit kulurellem Leben erfüllen. Mit dem „Muthaus>“ der ehemaligen Burg Hardeg, einem Bauwerk aus dem Jahre 1324 steht der Kulturinitiative ein Veranstaltungsort zur Verfügung, welcher Konzerte, Theater und Ausstellungen in einem ganz besonderen Ambiente erscheinen läßt. Im historischen Rittersaal finden neben Theater- und Musikveranstaltungen alljährlich Konzerte der internationalen Göttinger Händelfestspiele statt.
Neue Aufgaben des Theaters
Deutsches Theater Göttingen
Ja, meine Universitätsstadt Göttingen mit dem „Deutschen Theater“ !
In der laufenden Spielzeit stehen u.a. Stücke von Brecht, Lessing, Jelinek und Sophokles auf dem Programm.Intendant Erich Sidler sieht es politisch und schreibt in der Theaterbeilage des Göttinger Tageblatts: “Der Spielplan 2017/18 versucht, Anregung zu sein, in unübersichtlichen Zeiten darüber nachzudenken, wie eine Gesellschaft, in der wir leben, aussehen soll. Dass diese Gesellschaft demokratisch sein soll, steht für uns außer Zweifel. Dass wir aber gerade erleben, dass Populisten versuchen, die Demokratie auszuhöhlen, in dem sie den Streit um die besten Argumente und das Ringen um Wahrheit durch <alternative Fakten> ersetzen, gibt Anlass zur Sorge. Wir begegneten dieser Gefahr mit unserem Festival <Rechts(D)ruck>, das im September stattfand.“Siedler lädt ein, durch den Besuch des Deutschen Theaters und die Teilnahme am Theatergeschehen Standhaftigkeit gegenüber schnellen Erklärungsmodellen der Wirklichkeit zu bewahren und so die Demokratie zu verteidigen.
Es ist zu hoffen, dass viele Göttinger und Theaterbesucher aus dem Umland es genau so sehen!
Quellen
Quellen: Wikipedia, Göttinger Tageblatt, DT Göttingen, Internetauftritte Ascher Bergratten, Theatergruppe und Kulturinitiative Hardegsen.
Bilder: Post-AG. , DT, H. Hoppe
DE_Neuheiten_Luther500Jahre.jpg: Quelle: Deutsche Post AG(Briefmarke 2917)
IMAG4176.jpg Quelle: Horst Hoppe, Hardegsen (Muthaus)
DSC_0416.jpg Quelle: Deutsches Theater Göttingen (Frontansicht DT Gö)