„Kleine Kunst, grosse Sache“: Bildtheater- Kamishibai

von Roma Szczocarz

„Das Spiel ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis der Welt, in der sie leben.“ Maxim Gorki

Das Kamishibai- Bildtheater ist ein attraktives Hilfsmittel für das Vorlesen und Erzählen mit Bildern, das seinen Ursprung im frühen 20. Jahrhundert in Japan hat und in der weit älteren Tradition des bildgestützten Erzählens steht.

Zitat“ Kleine Kunst, große Sache“ von Wojciech M. Huebner

Was bedeutet eigentlich „Kamishibai“?

Kamishibai setzt sich aus den Worten“ kami“ Papier und „shibai“ Schauspiel zusammen, übersetzt“ Papiertheater“ , genauer Papierspieltheater.

Geschichte des Bildtheater“ Kamishibai“

In Japan sind früher Süßigkeiten-Händler mit dem Fahrrad übers Land gefahren und haben den Kindern Süßigkeiten verkauft. Hinten auf dem Fahrrad hatten sie einen Holzkoffer installiert, den sie aufklappen konnten. Sie haben auf großen Papptafeln Bilder gezeigt und erzählten ihre Geschichte. Natürlich waren sie thematisch mit den Bildern verbunden. So entwickelte sich die heute bekannte Form des Kamishibai zu einer Populärkultur der japanischen Vorkriegszeit. Für viele Jahre geriet das Erzählen mit Kamishibai in Vergessenheit. In den1970er Jahren brachte die Internationale Kinderbuchmesse in Bologna das Kamishibai wieder ins Gespräch und leitete seine Renaissance in Europa ein.

Wie es funktioniert

„TischTheater“ (Foto: Autorin)

Die Vorführer des Bildtheater erzählen mit kurzen Texten zu wechselnden Bildern, die in einen bühnenähnlichen Rahmen geschoben werden. Die Texte, Märchen und Bilder werden eigens für diese Erzählform erarbeitet oder auch angepasst. Und heute steht darum bei einer Kamishibai- Vorstellung der Holzkoffer auf einem kleinen Tisch. Der Koffer hat aufklappbare Flügel und eine seitliche Öffnung, in die illustrierte Papiertafeln zu einer Geschichte eingeschoben werden. Während des Erzählens/ Lesens werden die Bilder nach und nach herausgezogen, damit das nächste Bild sichtbar wird. 

Kamishibai- Bildtheater im Mehrgenerationenhaus“ Bednarska“ in Lodz

Die Idee, Märchen, Geschichten und Bilder als Kamishibai für Kinder und Senioren im MGH vorzuführen, entstand beim Projekt   „ Bildtheater- das Märchen verbindet Generationen“. Die Gruppe der Senioren (U3A) entdeckte die Idee des Bildtheaters- kleine Kunst als attraktive Form, um selbstTheater zu machen.

Theater als Therapie

Man kann auch über die große therapeutische Rolle der Wirkungen sprechen. Zuerst haben wir- Kinder und Senioren – die eigene Geschichte“ Ein Abenteuer im Kosmos“ geschrieben. Dann entstanden die selbstgemalten Bilder während des Workshops, thematisch mit der Raumreise verbunden. Als nächstes wurden die klassischen Märchen übernommen, beispielweise: „Das Märchen von Fischer und dem Fischlein“ von Alexander Puschkin und „ Marysia und die Zwerge“ von Maria Konopnicka. Die positive Wirkung des Bildtheaters ist: sie engagiert und integriert beide Seiten, dadurch regt sie uns zu weiterem Tun an.

Fazit:                         

„ Wenn keiner schläft und alles lacht, war das Theater gut gemacht“

(unbekannt)

Kamishibai im Mehrgenerationenhaus

https://de.wikipedia.org/wiki/Kamishibai