Wörlitzer Park

von Maja Prée

„Hier ist’s jetzt unendlich schön. Mich hats gestern Abend wie wir durch die Seen Canäle und Wäldgen schlichen sehr gerührt wie die Götter dem Fürsten erlaubt haben, einen traum um sich zu schaffen…“ Schrieb Johann Wolfgang von Goethe an Charlotte von Stein während seines Besuches in Wörlitz im Mai 1778 1)

Geschichtliches

Wörlitz ist ein kleines Städtchen in Sachsen-Anhalt mit einer über 1000 jährigen Geschichte. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde es bekannt durch das Entstehen eines der ersten, größten und schönsten Parks auf dem europäischem Festland. Während der Regentschaft des Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau entstand der Wörlitzer Park. Leopold III. hatte viele Reisen unternommen und kulturhistorische und ökonomische Studien betrieben. Als Ergebnis seiner Studienreisen führte er zahlreiche Reformen durch. Anhalt-Dessau wurde zu einem der modernsten Kleinstaaten.
Der Wörlitzer Park wurde von 1769 – 1773 angelegt, bis 1813 wurde er erweitert. Frei für alle zugänglich, sollte er der Erholung und Bildung dienen. In die Gestaltung des Parks flossen viele Erinnerungen aus den Reisen des Fürsten ein. So entstand zum Beispiel die Felseninsel als Erinnerung an seinen Aufenthalt am Golf von Neapel.

Viele Eindrücke

Ob man den Wörlitzer Park nur einmal besucht oder mehrfach dort gewesen ist, es ist fast unmöglich sein Herz nicht an diesen wunderschönen Landschaftspark zu verlieren.
Bereits vor vielen Jahren hatte ich mit meinen Kindern von Leipzig aus diesen Park besucht. Er hatte mich damals fasziniert, es war im Sommer. Wir beobachteten die Boote mit den Touristen, bewunderten das Gotische Haus und besuchten den Floratempel.
Jahre später war es schon Herbst als ich Urlaub in der Nähe machte und den Park in seinen wunderschönen Herbstfarben bewunderte. Ich hatte mich von der Elbe her dem Park genähert. Normalerweise fließt die Elbe dort gemächlich dahin. Welche Wassermassen sie mit sich führen kann muss wohl bei der Planung des Parks bekannt gewesen sein. Ein hoher Wall begrenzt an der nördlichen Seite den Park zu den breiten Elbauen.
Der Park wurde am Wörlitzer See angelegt, einem Seitenarm der Elbe. So ist auch überall das Wasser präsent. 17 Brücken in verschiedensten Formen ermöglichen es, immer wieder das Wasser zu überqueren und bieten ständig neue Ausblicke.

Erholung garantiert

Neben den vielen Sichtachsen die sich dem Besucher auf seinen Wegen durch den Park erschließen, findet er hier circa 111 Nadel und 818 Laubgehölze. Man könnte sagen, eine Art grüne Lunge. Ich schreibe das hier, weil in unmittelbarer Nähe in Vockerode von 1937-1994 ein großes Kraftwerk betrieben wurde. Es ist ein großer Gegensatz zwischen dem wunderschönem Park und dem Kraftwerk. 1998 gab es dort eine Landesausstellung „Mittendrin“ die auch als externes Expoprojekt gehandelt wurde. Mich beeindruckte in der Region die über zwei Jahrhunderte zuvor geschaffene Schönheit des Parkes wie auch der technische Erfindergeist, der hier eingeflossen war. In 12 Kammern des Kraftwerkes war und ist Interessantes zu sehen.

Der Park – ein Teil des Gartenreiches Dessau-Wörlitz

Der Wörlitzer Park ist immer eine Reise wert. Im Sommer kann man hier besondere Angebote buchen. Da gibt es abendliche Seekonzerte, einen Vulkanausbruch und vieles mehr. Aber es gibt nicht nur den Wörlitzer Park. Wer längere Zeit in der Region verbringt sollte sich Zeit nehmen: fürs Schloss Mosigkau und den Garten, Schloß Oranienbaum und dessen Garten oder das Luisium (Dessau-Waldensee) mit einem Gartenspaziergang.
Der Zugang zum Park war und ist kostenlos. So kann jeder den Park besuchen und dessen Schönheit genießen. Informationen zu den einzelnen Gebäuden erhalten Sie auf der Internetseite der Wörlitzer Information 2)

Hinweise

1) www.gartenreichsommer.de
2) www.woerlitz-information.de