Das Ende einer Ära

von Erna Subklew

Vor vierzehn Jahren wurde der Verein ViLE (Virtuelles und reales Lern- und Kompetenznetzwerk für ältere Erwachsene e.V.) gegründet. Die Initiatorin dieses Vereins und die erste und einzige Vorsitzende bis heute ist Carmen Stadelhofer. Inzwischen ist sie in Pension, hat noch manche Pläne und möchte es etwas geruhsamer angehen lassen. Daher der Rückzug aus dem Vorstand. Was wir aber nicht hoffen, ist, ein Rückzug von ViLE.

Carmen Stadelhofer und ViLE

Ihre Aktivitäten für den Verein, die jeweils den Anforderungen der Zeit entsprachen, waren jedes Mal hoch aktuell und behandelten Themen, die allgemeines Interesse weckten. Die Personalunion von Leitung des ZAWiWs und Vorstand des Vereins ergänzten sich in guter Weise. Erst vor kurzem erhielt sie für das Projekt „die gewollte Donau“, das zu einer Kooperation mit den Donau-Anrainer-Ländern führte, das Bundesverdienstkreuz und die Medaille der Universität Ulm..
Dieses Jahr steht das Ende der kommissarischen Leitung von ViLE durch Carmen Stadelhofer an und ich möchte einen Rückblick auf die vergangene Zeit werfen. Es ist ein Anlass, sich noch einmal an die Verdienste von Carmen zu erinnern, genau gesagt an ihre Verdienste für ViLE. Ich hoffe, dass es mir gelingt, wenigstens die wichtigsten aufzuzeigen.

Wie ViLE entstand

Bei der Gründung von ViLE gab es längst nicht so viele Senioren Online-Angebote im Netz wie heute. Unsere erste Tätigkeit war, das Netz nach diesen zu durchsuchen und ihre Ziele und Arbeitsweisen zu ergründen.
Nach der Analyse der vorhandenen Portale und dem Glücksfall als Initiatorin des Vereins die Leiterin des ZAWiW (Zentrum für allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung) zu haben, kristallisierte sich als unser Ziel das selbstgesteuerte lebenslange Lernen heraus.
Dies unterscheidet ViLE von vielen anderen Internetangeboten, denn es wird den Mitgliedern in der Regel nichts vorgegeben, sondern die Arbeitsthemen hängen von dem Interesse der Mitglieder ab. Diese Arbeitsweise dauert zwar etwas länger, aber sie ist viel authentischer und entspricht der Struktur des Vereins besser, denn ViLE-Mitglieder sind über die ganze Bundesrepublik verstreut.

Die Arbeitsweisen

Für das Gemeinschaftsgefühl des Vereins sorgen die realen Treffen in Bad Urach, die aufgrund der engen Zusammenarbeit von Carmen Stadelhofer mit der LpB (Landeszentrale für politische Bildung) ermöglicht wurden. Ebenso tragen die von ihr initiierten Jahreszeiten-Seminare der Uni Ulm, zu denen auch immer viele Vereinsmitglieder kommen, dazu bei.
Da das ZAWiW oft Modellversuche akquiriert hat, konnte ViLE diese  nach Abschluss, bei vorhandenem Interesse, als Vereinsangebote weiterführen,  so  das LernCafe, das vor einigen Jahren mit dem ersten Preis der Robert-Bosch-Stiftung ausgezeichnet wurde.
Als Besonderheit kann auch das Jung-Alt-Projekt gelten, das ein gemeinsames Lesen eines Buches von Schülern einer Klasse und Senioren ist. Es erfolgt ein schriftlicher und realer Austausch der Gedanken und Erkenntnisse der beiden Generationen. Dieses Projekt wäre ohne den engagierten Einsatz von Carmen Stadelhofer nicht möglich gewesen.
Für alle Kreativität, Mühe und Arbeit gebührt Carmen Stadelhofer unser herzlicher Dank verbunden mit dem Wunsch für eine gute nachberufliche Zeit.