von Carmen Stadelhofer
Viele ViLE-Mitglieder haben bei dem Projekt „Die gewollte Donau/ The wanted Danube“ aktiv mitgemacht oder das Projekt durch eine Spende finanziell unterstützt, ViLE e.V. war Kooperationspartner. Jetzt sind sie wieder zur Mithilfe angefragt!
In der Nachfolge des soeben mit zwei europäischen Preisen gekrönten starten die Ulmer „Danube-Networkers“ im September 2015 gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen aus allen Ländern der Donauregion das Projekt „Tastes of Danube. Bread, Wine, Herbs /Geschmack der Donau: Brot, Wein und Kräuter“ (Arbeitstitel). Interessierte zivilgesellschaftliche Organisationen und Schulen sowie Einzelpersonen und Gruppen in der Donauregion sind zum Mitmachen eingeladen, das sind Menschen aus den Donauländern Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Kroatien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien, Ukraine sowie aus den Anrainerländern Slowenien, Tschechische Republik., Bosnien-Herzogewina und Montenegro.
Hiermit besonders zur Mitarbeit eingeladen sind ViLE-Netzwerker/-innen von ViLE-Süd und den anderen Regionen Deutschlands.
Brot, Wein und Kräuter
Anhand der in allen Ländern gleichermaßen traditionellen Nahrungs- und Genussmittel Brot, Wein und Kräuter werden lokale, wie transnationale Aktivitäten durchgeführt, die es ermöglichen, etwas über den heutigen Gebrauch in den einzelnen Ländern zu erfahren. Recherchen zur Sozial- und Kulturgeschichte von Brot, Wein und Kräutern in den verschiedenen Ländern sind dabei ebenso angesagt wie zu deren heutiger Wertigkeit und Verwendung. Erinnerungen und Erfahrungen aus dem persönlichen, wie dem Berufsleben machen das Thema lebendig, aber auch das gemeinsame kreative Planen und Backen oder die Diskussion über Möglichkeiten des Food-Sharings (Lebensmittel mit anderen zu teilen, statt sie wegzuwerfen).
Viel mehr als Nahrungsmittel
Was für eine Bedeutung steckt beispielsweise hinter dem Schenken von Brot und Salz als Willkommensgeschenk für die neue Wohnung? Gibt es diesen oder einen ähnlichen Brauch auch in anderen Ländern? Denn Brot, Wein und Kräuter sind mehr als Nahrung: sie sind Ausdruck der kulturellen Zusammengehörigkeit oder Trennung, Zeugen der Lebensweisen früher und heute, Anlässe zum Feiern, Auslöser von Erlebnissen und Erinnerungen, das Zentrum von Geschichten. Sie sind Zeichen der Liebe und Fürsorge, aber manchmal auch Werkzeuge von Macht und Gewalt, wenn sie Menschen beispielsweise im Krieg oder bei der Lebensmittelspekulation vorenthalten werden.
Ein Projekt für alle Generationen, Ethnien, soziale und Bildungshintergründe
Wie schon bei dem Vorgängerprojekt geht es auch bei diesem Donau-Projekt darum, Menschen aller Generationen, ethnischer, sozialer und Bildungshintergründe zum Mitmachen zu bewegen. Es stehen dabei nicht nur Wissenserwerb und Herausfinden vieler gemeinsamer Traditionen und Werte im Vordergrund, sondern auch der Austausch von Erfahrungen sowie Begegnungen zwischen Menschen – real und übers Netz mit Bildern, Skype und Video. Die Teilnehmenden können sich dadurch innerhalb eines Landes und über die Ländergrenzen hinweg besser kennen lernen und außerdem etwas Gemeinsames schaffen – ein Erlebnis, das die gemeinsame europäische Identität mit Leben füllt.
Das Projekt ist bewusst ein Projekt der Inklusion, jeder ist herzlich willkommen! ! Ob Jung oder Alt, mit oder ohne Fremdsprachenkenntnisse, mit dem PC vertraut oder nicht, am inhaltlichem Austausch oder mehr an kreativen oder handwerklichen Aktionen interessiert, jede Einzelperson, jede Gruppe findet ihren Platz und wird gebraucht.
Vernetzte Aktionen und das Donaufest 2016
Das Projekt ist prozess- und produktbezogen. Es lebt von den Mitmachenden. Ideen aller Art und Vorschläge zu deren Umsetzung werden derzeit beim Organisationsteam gesammelt. Offizieller Projektstart ist am 16.10., dem internationalen Tag der Ernährung,ein erster gemeinsamer Höhepunkt ist das Internationale Donaufest Ulm/Neu-Ulm Anfang Juli 2016. Das Projekt bietet vielerlei Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden, und alle Mitwirkenden können dies an dem Ort tun, an dem sie leben. Die Aktionen werden miteinander vernetzt und über die projekteigene Website den anderen Mitwirkenden zugänglich gemacht, sodass ein Austausch darüber möglich ist. Zum nächsten Internationalen Donaufest Ulm/Neu-Ulm im Juli 2016 wird das Projekt noch nicht vollendet sein. Doch das Fest ist, wie schon bei der „Gewollten Donau“, ein guter Rahmen, das gemeinsam Erarbeitete zu präsentieren und für Mitwirkende, sich persönlich kennen zu lernen.
Recherchieren, erzählen, filmen, gärtnern: Alles ist erlaubt
„Tastes of Danube “ ist ein auf gemeinsames Aktivwerden und forschendes Lernen angelegtes Projekt. Wer gerne forscht, recherchiert, diskutiert, mit Expert/-innen Gespräche führt oder vorträgt, findet viele Gelegenheiten dazu.
Die Webseite des Projekts lädt alle Teilnehmer dazu ein, sich miteinander auszutauschen und bietet gleichzeitig eine Plattform, auf der Materialien und Anleitungen bereitgestellt werden, die diese Aktivitäten unterstützen. Jeder kann in seiner Landessprache, per Foto und Bild zur Dokumentation der Aktivitäten beitragen, zentrale Texte werden ins Englische übersetzt.
Es gibt aber auch viele kreative Mitmach-Möglichkeiten gemeinsam Brot backen, Rezepte erfinden und austauschen, Kräuter sammeln und verarbeiten und noch anderes mehr. Eigenen Vorschlägen sind keine Grenzen gesetzt.
Auf der Projektwebsite werden der Materialien und Anleitungen bereitgestellt, die diese Aktivitäten unterstützen. Es soll viel per Foto und Video dokumentiert werden, damit alle entlang der Donau die Aktivitäten der anderen nachvollziehen können, denn wir haben ja keine gemeinsame Sprache außer der Bildsprache.Kurze Texte werden in der jeweiligen Landessprache verfasst und von ehrenamtlichen Helfer/-innen in die anderen Projektsprachen übersetzt, zentrale Texte werden ins Englische übersetzt.
Das Projekt
Das Projekt wurde im Frühsommer 2015 von den Ulmer „Danube-Networkers“ gemeinsam mit den Partnern aus dem Projekt „Die gewollte Donau“ initiiert und befindet sich im Aufbau, es ist auf zwei Jahre ausgelegt. Bis zum Donaufest wird die Konzentration der gemeinsamen Arbeit auf dem Thema „Brot“ liegen, doch auch die anderen beiden Themen Wein und Kräuter werden nicht vernachlässigt und nach dem Donaufest vertieft weitergeführt.
Das Projekt ist ein bürgerschaftliches Projekt und hat bisher nur sehr wenig finanzielle Ressourcen. Unterstützt wird das Vorhaben von der Stadt Ulm und dem Museum für Brotkultur in Ulm.
Wir laden Schulen aller Schultypen und Einrichtungen aus den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Umwelt ein, als Partner mitzumachen und sich mit den eigenen Ressourcen kreativ einzubringen. Interessierte Seniorengruppen, generationsübergreifende Projektgruppen, zivilgesellschaftliche Organisationen und lokale Gruppen sind ebenso herzlich zum Mitmachen eingeladen wie Einzelpersonen. Patenschaften und Partnerschaften mit einem anderen Club aus der Donauregion werden angestrebt.
Gesucht werden gezielt Menschen, die bereit sind, sich bei der Organisation des Projektes ehrenamtlich zu engagieren oder ihre Sprachkenntnisse in den Ländersprachen einzubringen.
Gesucht werden Sponsoren, die die Projektidee durch eine Spende oder in anderer Weise konkret unterstützen.
Viele Aktive können ein Zeichen für eine freundschaftlich verankerte Donauregion setzen
Das Projekt lässt sich nur verwirklichen, wenn möglichst viele Menschen mitmachen und ein Zeichen für ihr Interesse an einer friedlichen, gemeinsam gestalteten und erlebten Donauregion im „Haus Europa“ setzen. Denn es geht nicht um Brot allein, sondern um das Brot als Symbol des Teilens, der Freundschaft, der gemeinsamen Verantwortung für eine friedliche Zukunft in Europa und in der Welt.
Fragen und Vorschläge bitte richten an
Carmen Stadelhofer
ILEU e.V., DANET e.V.
Olgastrasse 109/9
89073 Ulm
Telefon: 00 49 (0)731-5026691