von Roma Szczocarz
„ Heiliger Josef! Du bist das Vorbild aller Arbeiter. Beschütze die Arbeiter der ganzen Welt, damit sie durch ihre unterschiedlichen Berufe zum Fortschritt der gesamten Menschheit beitragen!“ aus einem Gebet zum hl. Josef.
Josef von Nazareth, Zimmermann und Beschützer der hl. Familie
Der hebräische Name “Joseph“ bedeutet „Gott hat hinzugefügt“. Josef von Nazareth stammte aus dem Geschlecht des Königs Davids und lebte als Zimmermann in Nazareth. Er war mit Maria verlobt. Als Maria schwanger wurde, wollte er sich gemäß dem Gesetz von ihr trennen. Aber ein Engel teilte ihm in einer Erscheinung mit, dass das Kind vom Heiligen Geist gezeugt ist. Er nahm im Vertrauen darauf Maria ohne Einwände und Bedenken zur Frau. Nach der Anordnung zur Volkszählung durch die Römer reiste er mit seiner schwangeren Frau nach Bethlehem, wo Jesus das Licht der Welt erblickte. Nach einer neuerlichen Engels- Erscheinung, die vor dem geplanten Kindermord in Bethlehem warnte, floh er mit seiner Frau nach Ägypten.
Patron der Arbeiter
Papst Pius XII. hat im Jahr 1955 den 1. Mai als Fest für Josef, den Arbeiter verkündet. Anlass war die Industrialisierung, mit der es zu einer neuen Sichtweise der Arbeit gekommen ist. Früher lebte ein Großteil der Bevölkerung auf dem Land und war in der Landwirtschaft beschäftigt. Dadurch war der Bezug zur Kirche und ihren Festtagen sehr eng geknüpft. Mit der Industrialisierung hat ein tiefgreifender Wandel stattgefunden, weil in der Stadt die Menschen die Bindung an die Kirche verloren. Daher hat die Kirche sich der Sorgen der Arbeiter in den Städten angenommen. Gleichzeitig entstanden auch die christlichen Arbeitervereine, mit offiziellem Lehrschreiben. Dort hat die Kirche ihre Position in der Arbeiterfrage dargelegt. Aber die Kirche wollte auch den christlichen Arbeitern einen guten, mächtigen Schutzpatron geben, der ihnen helfen soll, in den Erfordernissen der Arbeiterwelt dem Glauben treu zu bleiben. In der Heiligen Schrift wird Josef Zimmermann genannt. Indem die Kirche den hl. Josef als Patron wählte, will sie uns zeigen, dass jede Form ehrlicher Arbeit auch Gottesdienst sein kann. Jeder kann an dem Ort, an dem er steht, einen Beitrag zu einer christlichen Welt leisten.