Vom Dynamit zum Nobelpreis

von Roma Szczocarz

„ Ich bin wie Nobel der Ansicht, dass die Menschheit mehr Gutes als Böses aus den neuen Entdeckungen gewinnen kann“ sagte Pierre Curie (1905). Alfred Nobel starb 1896, aber sein Name ist heute lebendiger als je zuvor.
Nobel als Erfinder war schon zu Lebzeiten weltbekannt, aber weltberühmt wurde er nach dem Tod als Preisstifter.

Nobels als Mensch

Testament

Alfred Nobel wurde am 21. Oktober 1833 als Sohn einer Ingenieursfamilie geboren. 1842 zog er als Kind mit seinen Eltern nach Russland. In St. Petersburg erhielt er eine elitäre  Erziehung und Ausbildung bei Privatlehrern. Besonders in Chemie, Physik und Sprachen. Aber er interessante sich ebenso für die englische Literatur. Die Begeisterung seines Sohnes für die Literatur und dem Schreiben von Geschichten entsprach nicht den Vorstellungen seines Vaters. Infolge dessen schickte er ihn auf Reisen. So arbeitete Nobel während seines Aufenthaltes in Paris als Laborgehilfe bei Professor Pelouze, wo er Ascanio Sobrero kennen lernte. Der italienische Arzt Ascanio Sobrero hatte drei Jahre zuvor 1847 das Nitroglycerin entdeckt, es jedoch aufgrund seiner Gefährlichkeit für nicht praxistauglich gehalten.
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Weg zum Dynamit

Die Erfindung das Nitroglycerin interessierte Nobel sehr und er bemühte sich seit 1862, das Nitroglycerin als Sprengstoff in die Technik einzuführen. Als Erstes wollte er die enorme Explosionskraft des hochempfindlichen Stoffes kontrolliert für die Sprengtechnik nutzbar machen. Um mit größerer Sicherheit zu sprengen, entwickelte er 1863 die Initialzündung, die eine sichere Zündung bewirkten sollte. Zunächst musste er sich die folgende Frage stellen, wie das Nitroglycerin sicherer gemacht werden konnte? 1867 erreichte Nobel das Ziel indem er das Nitroglycerin in Kieselgur leitete und die Hauptgefahr des Sprengens dadurch beseitigt wurde. Nobel nannte seine Erfindung „ Dynamit“ (dynamis = Kraft)
Mehr über die Erfindung:

Die Karriere des Dynamits

Es war der Ausgangspunkt eines gigantischen Industrieimperiums, Nobel verstand es, seine Erfindung, die er in Schweden und im Ausland patentrechtlich schützen ließ, kommerziell zu nutzen. Dynamit – mit seiner Hilfe und Kraft ließen sich Eisenbahnen, Strassen bauen, Häfen, Tunnel und Bergwerke errichten. Es war auch Blütezeit des Diamantenfiebers. Bis zum Ende seines Lebens hatte Alfred Nobel 355 Patente angemeldet und war einer der wohlhabendsten Menschen seiner Zeit.

Nobels Leidenschaften

Gedenkstein

1876 lernte Alfred Nobel die österreichische  Baronin Bertha von Suttner kennen. Sie faszinierte ihn und er bewunderte Berthas Engagement als das einer prominenten Pazifistin und Friedenskämpferin. Bertha von Suttner inspirierte und animierte Nobel dazu, einen Friedenspreis zu stiften. Nota bene, 1905 erhielt sie selbst als erste Frau den Friedensnobelpreis. Nach der Heirat von Bertha von Suttner ging Nobel eine Verbindung mit Sophie Hess, einer 23 jüngeren Wienerin, ein. 18 Jahre dauerte diese romantische Verbindung, aber er heiratete sie nie.
Seine Leidenschaft für die Literatur ist etwas weniger bekannt. Zuerst publizierte er Novellen, dann schrieb Nobel ein Theaterstück mit dem Titel „Nemesis“. Das ist eine Tragödie in 4 Akten über Beatrice Cenci in Anlehnung an Percy Shelleys. Skandalös und blasphemisch. 2003 wurde es als Buch mit dem Titel „The Cenci“ publiziert und zwar in einer zweisprachigen Ausgabe auf Schwedisch und Esperanto.
Mehr darüber finden Sie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bertha_von_Suttner
http://www.esperanto

Der Nobelpreis

Alfred Nobel

Alfred Nobel starb einsam, wie er gelebt hatte, am 10. Dezember 1896 in San Remo. Bei der Testamentseröffnung am 2.01.1897 wurde folgender bedeutungsvoller
Satz aus seinem Testament verlesen:
“Das Kapital, vom Testamentsvollstrecker in sicheren Wertpapieren angelegt, soll einen Fond bilden….“
Die Nobelstiftung wurde 1900 gegründet. Aber schon zuvor war Nobel ein großzügiger Philanthrop. „Ich finde es wichtiger, sich um die Mägen der Lebenden zu kümmern als den Ruhm der Verstorbenen durch Denkmäler zu ehren“, sagte Nobel. Die Gründe für die Stiftung des Nobelpreises sind nicht klar benannt. Nach Meinung der Quellen erfolgte sie, weil seine Erfindung auch Tod und Elend über die Menschen brachte.
Alfred Nobel bestimmte in seinem Testament, dass für folgende Fachgebiete der Nobelpreis vergeben werden soll: Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und Erhaltung des Friedens. Im Jahre 1901 wurde der Nobelpreis erstmalig verliehen, und von da an jedem 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel.

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