Von Erna Subklew
Unter diesem Titel machte die Frankfurter Neue Presse (fnp) auf eine Ausstellung im Frauenmuseum in Bonn aufmerksam. Der Bericht über das Thema der allein erziehenden Mutter geschieht unter vielerlei Aspekten, historisch, künstlerisch und gesellschaftlich. Die Ausstellung läuft noch bis zum Ende des Jahres 2014.
Etwas über das Frauenmuseum
Sicherlich gibt es noch viele Museen von denen ich keine Kenntnis habe, aber es hat mich doch erstaunt, dass es ein Museum gibt, dass sich mit den Problemen von Frauen beschäftigt.
Das Museum in Bonn besteht schon seit über 30 Jahren, es wurde 1981 gegründet und steht unter der Leitung von Bettina Bab, die im Jahre 2012 auch die Leitung der 2012 gegründeten weltweiten Kooperation der Frauenmuseen übernommen hat. Im Herbst dieses Jahres werden sich die Leiterinnen der Museen in Xian, in China, treffen. Dazu möchte man auch die Leiterinnen der Museen aus Afrika einladen.
Die allein erziehende Mutter
Laut einer Befragung der Bertelsmann-Stiftung leben heute rund 1,6 Millionen Alleinerziehende in Deutschland, von ihnen sind 90 Prozent Frauen. Laut Angaben im Ausstellungskatalog ist die Zahl seit 1996 um ein Viertel gestiegen.
Das Phänomen der allein erziehenden Mutter gibt es allerdings schon seit dem Altertum. Es ist auch keineswegs so, dass die allein erziehende Mutter ständig ausgegrenzt wurde. Erst als die Kirche als Folge des Konzils von Trient die Ehe zum einzigen Ort der Zeugung von Kindern erklärte, wurde die ledige Mutter an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Dieser Ausschluss aus der Gesellschaft war, je nach den Gegebenheiten, einmal stark oder weniger stark. Die Situation verschlimmerte sich, als der Staat die Vormundschaftverordnung für ledige Mütter erließ. Diese Vorordnung bestand bis ins 20. Jahrhundert hinein und wurde erst 1970 aufgehoben. Im vergangenen Jahrhundert war die Behandlung der allein erziehenden Mutter in Europa sehr unterschiedlich. Während es in der DDR kaum Diskriminierungen gab, durfte in Irland nicht einmal über ledige Mütter gesprochen werden.
Künstler aus de ganzen Welt
40 Künstler aus der ganzen Welt haben sich mit dem Thema der ledigen Mutter beschäftigt. Auf 2000 Quadratmetern wird es in unterschiedlicher Form dargestellt. Wir finden Tafeln, Bilder Tondokumente aus der ganzen Welt. Sie kommen ebenso aus China wie auch aus einem vor 20 Jahren gegründeten Frauendorf in Afrika. Es gibt Berichte aus Korea und aus den Ländern Lateinamerikas.
Die Ausstellung dauert bis zum 9. November und ist wochentags, ausgenommen Montag, von 14.00 – 18.00 Uhr geöffnet, am Sonntag von 10.00 – 18.00 Uhr. Ein Besuch würde sich bestimmt lohnen.