von Maja Prée
Auf Reisen gehen – auch im Alter eine selbstverständliche Sache? Ich denke ja. Wenn auch mit anderen Wünschen oder Vorstellungen als in jungen Jahren
Kindheitserinnerungen
In meiner Kindheit und Jugend war es ein Erlebnis einfach in einem
Zelt zu übernachten, entweder auf der Luftmatratze oder dem Strohsack im
großen Mannschaftszelt. Waschgelegenheit im Waschraum,
Gemeinschaftsverpflegung, etc.. Die Zeit im Freien zu verbringen.
Einfache Spiele oder Wanderungen. Beschäftigung am Strand. In der
Erinnerung wird deutlich, wie wenig wir brauchten um glücklich zu sein.
Anders Reisen
Mit dem Älter werden verändern sich die Ansprüche, aber auch die Angebote wurden besser. Mehr Komfort. Reisen mit dem eigenem Auto, inzwischen entsprechend der Möglichkeiten größer und bequemer. Oder in ferne Länder fliegen. Hotels oder Ferienwohnungen mit viel Komfort.
Im letzten Urlaub konnte ich das Hymer-Museum in Bad Waldsee entdecken. Ein Museum über die Geschichte des Campings. 80 Jahre gibt es bereits Campingreisende. Mit dem Bau leistungsstarker Autos entstanden damals auch die ersten Wohnmobile. Interessant die Entwicklung der Anhänger und Fahrzeuge, die dort zu sehen ist. Ausgestellt sind verschiedenste Ausführungen von Campinganhängern: klein und spartanisch – nur mit dem Notwendigsten zum Schlafen ausgerüstet, bis hin zum toll eingerichtetem Wohnmobil. In der Ausstellung findet man auch eine Zeltausrüstung und wieder kommt die Erinnerung mit wie wenig man einmal zufrieden gewesen ist.
Heute ersetzt das Wohnmobil oftmals das Hotelzimmer und man reist dorthin wohin man will. Die vorhandene Zeit macht es möglich.
Viele Ältere sind nun auch mit Enkelkindern unterwegs. Die Kinder
zeigen uns mit ihrer Begeisterungsfähigkeit wieder, mit wie wenig man
einen gelungenen Urlaub gestalten kann. Der Luxus einer bequemen
Unterkunft und des angenehmen Reisemobils bleibt. Aber vielleicht geht
es einfach mal nur an einen Badesee in dem man gemeinsam schwimmen gehen
und dem Sonnenuntergang zusehen kann.