Theater – Bretter, die die Welt bedeuten – auch das Bühnenbild gehört dazu

von Maja Prée

Theater ist etwas für die Sinne: Sehen Hören und mit etwas Glück auch Staunen.

Was soll Theater?

Theater hat einen Bildungsauftrag. Natürlich auch die Aufgabe der Unterhaltung. Maßgeblich hat der Meininger Herzog Georg II. mit und in dem unter ihm gegründeten modernen Theater dazu beigetragen. Und so steht folgerichtig am Giebel unseres Meininger Theaters: „Georg II. Dem Volke zur Freude und Erhebung“.

Das Bühnenbild stimmt ein

Wesentlichen Anteil an einer gelungenen Inszenierung hat immer auch das Bühnenbild. Moderne Technik macht hier vieles möglich Manche Inszenierungen sind wunderbar, dem Auge jedoch wird nichts geboten. Manchmal fragt man sich, was Bühnenbildner und Regisseur sich dabei gedacht haben? Es gibt aber auch Inszenierungen bei denen die Bühnenbilder den richtigen (historischen) Eindruck des Ortes liefern, an dem die jeweilige Geschichte spielt. Denn egal ob Schauspiel, Oper, Operette, Musical – es wird immer eine Geschichte erzählt. 

„Theaterherzog“s Georg II. Verantwortung für authentische Bühnenbilder

So wie Georg II. sich um detailgetreue und historisch genaue Darstellungen in den in seiner Zeit gespielten Theaterstücken bemüht hatte, waren ihm auch die Bühnenbilder sehr wichtig. Detaillierte Skizzen zeugen noch heute von seinen Kenntnissen der Schauplätze. In den Theaterstücken wurden sie entsprechend umgesetzt. Georg II. hatte hier sehr eng mit den Gebrüdern Brückner und deren Coburger Werkstatt zusammengearbeitet. Die Bühnenbilder wie auch die prachtvollen Kostüme und diverse Requisiten entstanden nach Entwürfen des Theaterherzogs.

Heute wieder Einblick in die Kunst jener Zeit möglich

Im jährlichen Wechsel wird in der „Zauberwelt der Kulisse“ in Meiningen ein ausgewähltes historisches Bühnenbild vorgestellt. Der Besucher erlebt hier mit Hilfe moderner Licht, Audio- und Vorführtechnik einen phantastischen Eindruck in die Bühnenwirkung die die „Meininger“ auf ihren Gastspielreisen europaweit zeigten. 
Für die Konservierung der noch vorhandenen 275 Dekorationsstücke setzten sich bisher bekannte Schauspieler wie Monica Bleibtreu, Iris Berben, Klaus-Maria Brandauer und Armin Müller-Stahl ein.
Die Ausstellung findet man in der ehemaligen Reithalle in der Nähe des Schlosses Elisabethenburg. Viele Jahre als Turnhalle genutzt, nach 1990 kurzzeitig auch als Einkaufsmarkt wurden 1998/1999 schon lange vorhanden Pläne zur Restaurierung umgesetzt und die Reithalle in der heutigen Form zur Präsentation der Historischen Kulissen umgebaut. Jedes Jahr erfolgte bisher im Januar/Februar der Wechsel des Bühnenbildes, in dieser Zeit ist keine Besichtigung möglich. 

Für Freunde des Theaters, die sich auch für dessen Geschichte interessieren, eine Selbstverständlichkeit hier vorbeizuschauen.

Links:

http://www.museumsverband-thueringen.de/museumsverband/museen/museum/meininger-museen-theatermuseum-in-der-ehemaligen-reithalle.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Theatermuseum_Meiningen
http://www.meiningermuseen.de/pages/theater/ueber-das-museum