Von Erna Subklew
Ein Land, wie Deutschland, in der Mitte Europas ist zwingend auf gute Nachbarschaft angelegt und angewiesen. In der Wahrnehmung seiner Nachbarstaaten erscheint es als ein Land mit einer großen Machtfülle. In der eigenen Wahrnehmung fehlt aber das Bewusstsein, wie das Land allein durch seine zahlenmäßige Überlegenheit wirkt.
Der Verlauf der Grenze
Ganz im Norden grenzt unser Staat, außer an Nord- und Ostsee mit dem Bundesland Schleswig-Holstein, an Dänemark – Hauptstadt Kopenhagen.
Im Osten verläuft die Grenze zu Polen – Hauptstadt Warschau – seit dem Zweiten Weltkrieg entlang der Görlitzer Neiße und der Oder. Der Verlauf der Grenze entlang der beiden Flüsse bringt es mit sich, dass einige Städte, die an ihnen liegen und die ursprünglich eine Stadt waren, jetzt aus einer deutschen und einer polnischen Stadt bestehen: Küstrin-Kietz und Kostrzyn nad Odra, Frankfurt/Oder und Stubice, Guben und Gubin, Görlitz und Zgorzelec. Die Grenze im Osten berührt die deutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen.
Es schließt sich die Grenze zu Tschechien mit der Hauptstadt Prag an. Die Grenze verläuft in den Mittelgebirgen, die sowohl in Sachsen und Bayern als auch in Tschechien die Landschaft bestimmen: das Erzgebirge, der Oberpfälzer-, der Bayrische Wald und der Böhmerwald.
Der weitere Verlauf der Grenze
Weiter südlich verläuft die Grenze entlang der Flüsse Inn und Salzach und in den Alpen zwischen dem Nachbarstaat Österreich mit Wien und dem Bundesland Bayern. Weiter westlich zieht sie sich dann am Bodensee hin zwischen Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz mit Bern.
Im Westen verläuft die Grenze durch die Oberrheinische Tiefebene zwischen Frankreich mit Paris und dem Bundesland Baden-Württemberg und weiter entlang dem Saarland und Rheinland-Pfalz.
Weiter nördlich sind Luxemburg mit Luxemburg, Belgien mit Brüssel und die Niederlande mit Den Haag die Nachbarstaaten zu den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.
Die Gesamtlänge der Grenze beträgt 3757 km, wobei die längsten Abschnitte mit jeweils über 800 km die mit Österreich und Tschechien sind. Die kürzeste Grenze ist die zu Dänemark.
Bevölkerung Deutschlands und seiner Nachbarn
Mit seinen über 80 Millionen Einwohnern bildet Deutschland zwar den bevölkerungsreichsten Staat, steht aber mit seiner Bevölkerungsdichte erst an fünfter Stelle.
Frankreich mit seinen fast 66 Millionen Einwohnern folgt als zahlenmäßig nächst größerer Staat, danach kommt Polen mit 38 Millionen Einwohnern. Die Niederlande haben 17 Millionen und die Länder Belgien und Tschechien um 10 Millionen Bewohner. Die anderen Nachbarn liegen unter 10 Millionen, der kleinste Staat ist Luxemburg mit ungefähr einer halben Million Einwohnern.
Von diesen Einwohnern sind ungefähr 14Prozent Grenzgänger, das bedeutet, dass sie jeden Tag entweder nach Deutschland zur Arbeit fahren oder aber von Deutschland in die Nachbarstaaten. 26Prozent überqueren mindestens einmal in der Woche die Grenze und fast ebenso viele einmal im Monat.
Die Sprachen
Die in Europa am meisten gesprochene Sprache ist mit 100 Millionen Sprechern das Deutsche. Deutsch wird nicht nur in Deutschland gesprochen, sondern ist auch die Landessprache von Österreich, der Deutsch-Schweiz und Luxemburg. Darüber hinaus ist Deutsch auch Amtssprache in manchen Regionen der Nachbarländer, so in Ostbelgien, in Elsass-Lothringen, in Dänemark und anerkannte Minderheitensprache in Tschechien und Polen. Wenn die Schweizer Garde des Vatikans auch nicht zu den unmittelbaren Nachbarn Deutschlands zählt, so sei der Kuriosität halber auch ihre Kommandosprache genannt, die Deutsch ist. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass in Deutschland die Sprachen Dänisch und Sorbisch als Amtssprachen und Friesisch, Romanes und Niederdeutsch als Regionalsprachen gelten.
Religionen in Deutschland und seinen Nachbarländern
Wie auf vielen anderen Gebieten ähneln sich Deutschland und seine Nachbarn auch bei den Konfessionen. Bei den meisten Nachbarn bilden die christlichen Religionen zusammengenommen mit über 60 Prozent noch die stärkste Gruppe. In einigen Ländern erreicht sie fast 90Prozent. Eine Ausnahme bildet hierbei Tschechien, wo sie nur knapp unter 30Prozent beträgt.
In der jüngsten Zeit steigen die Zahlen der Konfessionslosen und der Moslems, wobei der Islam noch nicht de 10Prozent Grenze erreicht hat.
Die Zahl derer, die einer Religionen angehören, lauten für Deutschland für das Jahr 2011 etwas über 60Prozent Christen, wobei die Anzahl von Katholiken und Protestanten fast gleich groß ist und noch einige Prozent orthodoxer Christen der unterschiedlichen Richtungen und 5Prozent Moslems dazu kommen. Der Rest ist konfessionslos.
Verwaltung und Bildung
Unsere neun Nachbarländer haben verschiedene Formen der Verwaltung: Belgien, Dänemark, und Luxemburg sind Monarchien, die restlichen Länder Republiken, die in unterschiedlicher Weise verwaltet werden.
Wenn man auch sagt, dass benachbarte Staaten in einer intensiven Art und Weise mit einander verflochten sind und so einen nicht geringen Einfluss auf einander haben, ist der Unterschied zwischen den Ländern auf vielen Gebieten doch noch recht groß. Das ist sicherlich auch in der Bildung so, wenn es auch als gemeinsames Ziel angesehen wird, die Menschen auf das Leben vorzubereiten, sie lebenslang zu begleiten und zu ihrer Persönlichkeitsentfaltung beizutragen.
Links
Die Verbreitung der Religionen in Deutschland und seinen Nachbarländern
Informationen über unterschiedliche Schulwesen
Deutschlands Nachbarländer
Karte der Nachbarländer