von Hildegard Neufeld
Die Intelligente Wohntechnik dient nicht nur dem Komfort, sondern vor allem der erleichterten Haushaltsführung. Sie erhöht die Sicherheit der Bewohner und kann zu beachtlichen Energieeinsparungen führen.
Vernetzte Haustechnik
Wichtigstes Kennzeichen einer Intelligenten Wohnung ist eine vernetzte Haustechnik. Alle im Haushalt vorhandenen technischen Geräte (wie Herd, Waschmaschine und Fernseher) und technischen Systeme (wie Heizung und Stromversorgung), die bisher unabhängig voneinander funktioniert haben, können miteinander vernetzt werden und damit von jedem Ort steuerbar, und einfacher zu bedienen sein.
Eine Vernetzung ist beispielsweise bei Autos mit Zentralverriegelung schon selbstverständlich. Wird das Hauptschloss geöffnet oder zugesperrt, öffnen oder schließen sich automatisch auch alle anderen Türen. In ähnlicher Weise funktioniert die Vernetzung auch in Gebäuden, beispielsweise durch Verbindung der Türen mit der Beleuchtung (durch Öffnen der Eingangstür wird die Beleuchtung eingeschaltet, bei Schließung ausgeschaltet).
Bedarfsgerechte Funktionen
Geräte und Anlagen, die bisher unabhängig voneinander funktionierten (wie Heizung, Beleuchtung oder Belüftung), werden in der Intelligenten Wohnung zu einem System vernetzt, das auf die individuellen Bedürfnisse der Nutzer angepasst werden kann. Die Abstimmung der Geräte erfolgt über das Stromnetz oder per Funk.
Durch die Vernetzung werden neue Funktionen möglich. So kann beispielsweise durch das Umdrehen des Haustürschlüssels das vergessene Kellerlicht oder der Herd abgeschaltet werden.
Bei den meisten Systemen ist es zudem möglich, auch das eigene Smartphone als Steuerungselement einzusetzen.
Vorteile für die Bewohner
Je nach der individuellen Bedarfslage, aber auch der Einstellung der Bewohner werden die Vorteile einer Intelligenten Wohnung vor allem in folgenden Funktionen gesehen:
Erleichterung der Lebens- und Haushaltsführung sowie eine größere Sicherheit.
Viele der im Rahmen der Intelligenten Wohntechnik heute nutzbaren Funktionen ermöglichen nicht nur eine erleichterte Haushaltsführung der Bewohner, sondern unterstützen auch ihre selbständige Lebensführung, zum Beispiel bei körperlichen Einschränkungen. Viele Funktionen können automatisch oder per Knopfdruck und auch mittels Fernbedienung gesteuert werden.
Für Sicherheit sorgen vor allem die individuell einsetzbaren Alarmsysteme. Eine auslösbare Panikschaltung schützt vor ungebetenen Gästen. Zum Schutz vor Einbrechern kann die Intelligente Wohntechnik beispielsweise – auch bei Abwesenheit der Bewohner – ein bewohntes Haus oder eine bewohnte Wohnung simulieren.
Hilfe bei Vergesslichkeit
Durch Programmierung der elektrischen Geräte – etwa beim Verlassen des Hauses oder beim Zubettgehen – kann Folgen eingetretener Vergesslichkeit vorgebeugt werden. Die Intelligente Wohntechnik macht beispielsweise die Bewohner akustisch und optisch darauf aufmerksam, dass die Herdplatte, Kaffeemaschine oder das Bügeleisen noch eingeschaltet sind. Sie kann beispielsweise auch, wenn erwünscht, vergessliche Bewohner an die Medikamenteneinnahme erinnern.
Aber auch, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind, können sie auf die Intelligente Wohntechnik zugreifen. Sind sie beispielsweise unterwegs und plötzlich nicht mehr sicher, ob die Waschmaschine oder die Herdplatte ausgeschaltet wurde, so können sie mit Ihrem Handy das Problem lösen, denn für diese und weitere Steckdosen gibt es in der Intelligenten Wohnung einen Zentralschalter, der auch aus der Ferne mit dem Handy bedienbar ist.
Elektronische Überwachungssysteme im Haushalt
Mehr Sicherheit im eigenen Heim kann vor allem durch den Einsatz der Sensortechnik erreicht werden. Sensoren sind in der Lage, Gefahrensituationen selbständig zu erkennen und Alarm auszulösen. Zum Beispiel zur Herdüberwachung.
Moderne Herdsicherungssysteme erkennen beispielsweise eine vom Herd ausgehende Brandgefahr und sorgen für rechtzeitige automatische Netzabschaltung des Herdes. Erreicht wird diese Sicherungs-/Schutzfunktion durch Installierung eines Temperatursensors über den Kochplatten oder in der Dunstabzugshaube, der bei zu großer Hitzeentwicklung die Herdabschaltung bewirkt. Außerdem macht ein akustisches und/oder optisches Warnsignal auf eine Überhitzungs- und Brandgefahr aufmerksam.
Schutz vor Schäden oder für eine Schadensbegrenzung im Haushalt werden natürlich auch durch die bereits weithin eingesetzten Rauchmelder erreicht. In ähnlicher Weise reagieren Gaswarngeräte bei ausströmenden Gas oder Wasseralarmmelder bei Überschwemmungen in der Wohnung.
Fazit
Unsere gesamte Lebenswelt wird heute zunehmend von der Technik mitbestimmt. Die Bandbreite der bereits zur Verfügung stehenden technologischen Möglichkeiten hat große Bedeutung für alle. Die Palette reicht beispielsweise von Servicerufsystemen sowie Intelligenter Haustechnik – wie automatische Überwachung von Haushalt und Wohnung, Steuerung von Türen, Fenstern und Rollläden, Nutzung von Computern, Geldautomaten bis hin zu medizinischen Geräten zur Kontrolle von Blutdruck, Puls, Temperatur und weiteren Körperfunktionen.
Schon vor rund 25 Jahren gab es die ersten Überlegungen, wie man Produkte untereinander vernetzen kann, berichtete der Tagesspiegel am 26.01.2013. Und der Markt wächst und bringt Ideen und Produkte hervor, die immer mehr möglich machen.
Wir werden uns darauf einstellen müssen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/intelligentes-haus…