Senioren arbeiten auf allen Gebieten länger

von Erna Subklew

Die Anzahl der Senioren, die nach Erreichung ihres Rentenalters weiter arbeiten, erhöht sich von Jahr zu Jahr. Das ist gut nachzuvollziehen, denn auch die Gesundheit im Alter ist besser geworden. Dass aber auch die Alterskriminalität zunimmt, war nicht zu erwarten.

Alterskriminalität

Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft machte darauf aufmerksam, dass die zunehmende Mobilität der Alten es erforderlich mache, sich auf eine zunehmende Alterskriminalität einzustellen. Verantwortlich dafür seien die wachsende Anzahl der Senioren und ihre gute körperliche Verfassung, aber auch die teilweise sehr niedrigen Renten. Die Delikte, die den Senioren zur Last gelegt werden, betreffen vorwiegend Diebstahl und den Handel mit Drogen, aber es gibt auch eine Zunahme von Beleidigungen.
Eine Seniorenbande im Alter von  63, 64 und 74 Jahren hat in Niedersachsen im Laufe von einigen Jahren sechs Bankeinbrüche begangen, ehe ihrem Treiben Einhalt geboten werden konnte. Bei diesen Raubzügen erbeuteten sie über eine Million Euro. In Thüringen  ging sogar noch ein 96Jähriger auf Diebestour in Supermärkten.

Häusliche Gewalt

Anderseits ist auch eine Zunahme der häuslichen Gewalt zu verzeichnen. Dabei handelt es sich sowohl um Gewalt von, als auch von Gewalt an alten Menschen. Die Alten fühlen sich oft vernachlässigt und die pflegenden Angehörigen oft überfordert von der oft jahrelangen Pflege. So kommt es zu Aggressionen und Misshandlungen.

Die weitere Entwicklung

Wenn auch die Polizei von der Entwicklung allgemein nicht begeistert ist, so steigt die Zahl der Verbrechen trotzdem nicht so stark an, wie die Zahl der Senioren. Während der Anstieg der Senioren bei 10 Prozent liegt, beträgt der der Straftaten nur 8 Prozent. Vielleicht nimmt ja diese Art von Arbeit auch ab, wenn die berufliche Arbeit auf 67 Jahre verlängert wird.

Quelle: Teresa Fischer dpa, gefunden in der Frankfurter Neuen Presse vom 11.10.2013