Der Schrebergarten als Oase des Familienlebens

von Roma Szczocarz

„ Familie ist und bleibt der Ort, wo Menschen in ganz besonderer Weise mit ihren
Eigenheiten, Stärken und Schwächen angenommen werden“ Hannelore Roensch.

Ein Stückchen Grün und seine sozialen Funktionen

Ein Schrebergarten ist die perfekte Möglichkeit für Menschen, die keinen eigenen Garten haben, dennoch ein Stückchen Grün zu genießen.
Als Schrebergarten, Heimgarten oder Familiengarten bezeichnet man ein eingezäuntes Stück Land, insbesondere in einer Anlage von Grundstücken, die von Vereinen verwaltet und günstig an Mitglieder verpachtet wird.
Die sozialen Funktionen von Kleingärten wurden direkt durch „Office International du Coin de Terre et des Jardins Familiaux“ beschrieben: Die Schrebergärten bieten Familien eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung; eine gärtnerische Betätigung und das preiswerte Züchten von gesundem Gemüse und Obst.

Ein Garten für Alle

Den Kindern und Jugendlichen bieten die Kleingärten den Ausgleich für die oft fehlenden Spielplätze; ein Spiel- und  Kommunikationsfeld; Erlebnisräume in der Natur; Anschauungsunterricht in Biologie.
Behinderten bieten sie einen Ort, an dem sie am Vereinsleben teilnehmen, Kontakte knüpfen und so der Isolierung entgehen könnrn. Sie erleben die Saat und das Pflanzen, das Wachsen, das Gedeihen und das Ernten.
Den Senioren bieten die Schrebergärten einen Ort des Gesprächs und der Ruhe. Durch die Zusammenführung von Menschen mit gleichen Interessen und Hobbys, wachsen über Jahre die Kontakte. Durch die individuelle Selbstverwirklichung und Beschäftigung im 3. Lebensabschnitt im eigenen Garten bilden sich dauerhafte Gemeinschaften.
In großen Städten und auch kleinen Gemeinden gibt  es häufig Schrebergarten-Siedlungen, in denen man schöne Gärten pachten oder mieten kann, um diese dann frei nutzen zu können. Vielleicht würde auch jeder von uns einen guten Ausgleich zum hektischen Alltag finden.

Mehr über die Schrebergartenbewegungen finden Sie unter:

Das grüne Paradies der Familienerholung

Die Schrebergärten sind ein Paradies für Familien. Da kann man
Blumen, Gemüse, und Obst züchten, aber auch in der Gartenlaube sitzen und bei einem Steak oder einem Kaffee eine Zeit verbringen.
Weil die Schrebergarten-Siedlungen meist etwas außerhalb der Stadt liegen, sind sie der passende Ort, um Feiern zu organisieren, vom Seniorentreffen bis zur Gartenparty. Ebenso bietet der Schrebergarten die perfekte Möglichkeit, für die Kinder, eine kleine grüne Oase zu sein. Er ist die Stelle, wo die Kinder die Natur und die Ökologie kennen lernen. Wo die “kleinen“ Menschen ganz neue Welt entdecken und erfahren können.
Die Kinder lernen im Schrebergarten den Umweltschutz. Aber auch die Arbeit, wenn sie den Grosseltern helfen können. Solch gemeinsames Arbeiten hilft, die guten Beziehung zwischen den Generationen zu gestalten. Die Teamarbeit gibt anderseits den Senioren auch das Gefühl, noch gebraucht zu werden.
Die Schrebergärten erleben als Erholungsräume für Familien im Augenblick eine Renaissance. Sie sind ein Ort  der Entspannung vom Arbeitsstress und ein erreichbares Ziel, das nicht weit entfernt ist.
Eine Zeitung über Gärten:

Die Geschichte des Schrebergartens

Dr. Daniel Gottlob Moritz Schreber wurde am 15. Oktober 1808 in Leipzig geboren. Er war Arzt, wandte die moderne Naturheilkunde an, war aber auch Pädagoge. Als er 1844 die Leitung einer Klinik übernahm, legte er auf ihrem Gelände einen Garten und Spielplätze an.
Das war Anfang der Nutz- und Erholungsgärten, die als Schrebergärten eine neue Kleingartenkultur begründeten. Dr. Schreber wollte Kindern aus Arbeitervierteln eine gesündere Lebensweise ermöglichen. Sein Traum erfüllte sich nach seinem Tod:
1864 gründete der Lehrer Ernst Hausschild in Leipzig einen Verein für Kinderspielplätze. In Erinnerung an seinen Freund nannte er ihn „Schreberverein“. Die Kinder legten um den ersten Spielplatz Beete an. So entstand der erste Schrebergarten, der dann zur Massenbewegung führte.
1996 wurde im Vereinshaus des ersten Schrebervereins in Leipzig das erste Deutsche Museum der Kleingärtner eröffnet. Es präsentiert in seiner
Dauerausstellung “Deutschlands Kleingärtner vom 19. bis zum 21. Jahrhundert“ die Entwicklung des deutschen Kleingartenwesens. Zum Museum gehört neben einem Garten auch eine der ältesten Gartenlauben Deutschlands.  

Gartenliteratur ist zu finden unter:
http://www.garten-literatur.de/Leselaube/persoenl/schreber_p.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Kleing%C3%A4rtnermuseum

Zum Schluss ein Zitat von einer Leserin der “Lenz“(2006)
„ Mein Schrebergarten, das ist ein Stück meiner Seele. Er ist ein Ort für
Inspiration, Rückzug, Abenteuer, Freude und Glück. Damit wurde der Kleingarten auch Stück für Stück mehr “mein Werk“, wo die ganze Familie
gemeinsam die Zeit verbringen kann“