Mein Start in die virtuelle Welt

von Roma Szczocarz

„Jeder Punkt kann zum Wendepunkt werden – und sich in deine dunkelste oder
größte Stunde verwandeln“ Andre Agassi – Tennisprofi.

Lebenswendepunkt

„Zeit zum Träumen, Zeit zum Lachen,
Zeit sich auf den Weg zu machen
atmen, frei sein, einfach leben,
losgelöst und leicht entschweben“.
Es ist 10 Jahre her, da wurde meine Familie durch ein traumatisches Schicksal geprägt.
Dank guter Menschen, die behilflich waren, konnten wir wieder Fuß fassen.
Mir hat besonders meine Nachbarin, die zu dieser Zeit Professorin an der U3A war, dabei viel geholfen. Sie hat meinen Zustand und meine Probleme gut erkannt und bewirkt, dass ich mich sofort bei der U3A meldete. Ich musste unter die Menschen gehen. 2003 wurde ich also Seniorstudierende. Am Anfang habe ich nur an Sprachkursen teilgenommen. Auch zur Gymnastik meldete ich mich an, ging aber nicht oft hin. Die neue Tätigkeit gab mir das Gefühl, noch gebraucht zu werden.
Link
http://de.poezio.com/poems/278459/LEBENSWENDE

Wie ich die virtuelle Welt kennen lernte

Meine Teilnahme am ODE-Projekt inspirierte mich, die virtuelle Welt kennenzulernen.
2004 habe ich dann an einem Treffen im Rahmen des ODE-Projektes in Bad Urach teilgenommen und da verstanden, dass ohne Kenntnis des Internets, genau genommen ohne Computer-Bedienung, meine weitere Teilnahme und auch die Aktivität an den EU-Projekten einfach unmöglich ist. Es war kurzweilig, wenn ich die Seniorinnen aus Ulm an den Computern beobachten konnte. Ehrlich gesagt, ich war einfach positiv überrascht, aber auch ein bisschen neidisch. Aber es war ein inspirierendes Gefühl und ich beschloss, die virtuelle Welt kennen zu lernen.
Meine leere, unbeschriebene Karte “Tabula rasa“ wollte ich füllen.

Arbeit mit oder gegen den Computer

Am Anfang schien es mir, dass ich eine Schulung des Internets auf eigene Faust organisieren sollte. Leider, es ging nicht und als Nächstes habe ich mich bei den Workshops für das Internet an der U3A angemeldet. Ich als Anfängerin und Skeptikerin machte die ersten Schritte im Netz mit 55 Jahren. Anfangs war für mich die Arbeit am Computer als “Floter“ oder wie der Kampf Goliaths gegen David.
Plötzlich geschah ein “Wunder“: Mit meinen neuen, frisch eroberten Kenntnissen und Fähigkeiten sollte ich an einem Onlineprojekt teilnehmen. Immer sagte ich mir wie Basil King “Sei mutig – dann werden dir mächtige Kräfte zur Hilfe kommen“.
Meine Teilnahme an dem Onlinekurs “Interkulturelles Training“ sollte mich meine Erfahrung des Internets fortsetzen lassen und meine “Tür“ zur anderen Kultur und zu den Menschen öffnen. Im Rahmen des Onlinekurses haben die Teilnehmer möglichst „direkte“ Kontakte (Forum, Mailen, Chatten) zu knüpfen, weil das Internet wirklich die Distanz zu den Menschen verkürzt und man ihnen näher kommt.
Link
http://www.365motivation.de/tag/motivationszitate

Engagement im Internet

Meine eroberte Erfahrung mit dem Internet ist bei meinem Ehrenamt an der U3A sehr hilfreich. Im Rahmen der Verwaltung der Uni für Senioren stelle ich das Programm der Vorlesungen zusammen und ehrlich gesagt, ohne Internet wäre meine Aufgabe sehr kompliziert, nicht so kreativ.
Der nächste Schritt war, als ich zum LC “Wasser“ meine Bilder schickte, ohne einen Text zu schreiben, und sie wurden eingestellt. Dann konnte ich kurze Beiträge zum LC schreiben. Das war möglich dank der Redakteurinnen des LC, die mir immer bei dem kreativen Korrigieren meiner Texte sehr behilflich sind. Die Tätigkeit für das LC war ein Impuls, meine Sprachkenntnisse zu vervollständigen. Ich lerne viel Neues kennen und erweitere auch meinen Wortschatz. Ein anderer Aspekt, es ist ein wunderbares Gefühl, wenn ich endlich problemlos, mit Erfolg im Internet recherchiere und beispielsweise gut passende Zitate finde.

Kontakte

Meine zahlreichen Kontakte mit den Menschen im Alter inspirierten mich, immer wieder etwas Neues zu machen. Ich möchte meine Erfahrung zum Thema: Internet als Quelle der Information weitergeben. Auf Schritt und Tritt versuche ich, eine kleine Gruppe (3) der Senioren im Sitz der Stiftung “Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ zu organisieren. Heutzutage ist das Internet sehr nützlich, hilfreich im Alltagsleben als Quelle von Nachrichten, überhaupt für Erfahrungsräume, auch als Unterhaltungsraum. Es erleichtert einfach die Kommunikation unter den Menschen. Summa summarum – das Internet ist mein Alltagsleben, auch beim Ehrenamt, interessant, thematisch vielfältig und das motiviert mich, weiter Neues zu erkennen, wie es das Motto des Projektes “Live in changing“ sagt.

Als Schlussfolgerung ein Zitat von Michael Seemann, Journalist, Autor für IT und
Multimedia:
„ Wer Teil der Welt ist,
wird Teil des Internets sein
Jeder sollte sich darüber im Klaren sein,
dass alles, was er tut,
öffentlich werden kann.
Wer in ständiger Angst lebt,
irgendwas über sein Leben könnte
bekannt werden, wird kein angenehmes Dasein führen“.

Link
http://www.zitate-online.de/autor/seemann-michael

Link zum cartoon: Konsole im Altersheim