von Margret Budde
„Ob Staatsgründung oder Machtverfall, Lebensdaten großer Frauen und Männer, Wendepunkte der Menschheitsgeschichte, Friedensverträge und Katastrophen, Erfindungen und Entdeckungen – im ZeitZeichen auf WDR 5 wird Geschichte lebendig.“
Sendereihe im Hörfunk
„Von heute an wird die Sendung ZeitZeichen in Stereo Erinnerungen wecken. Worte und Töne aus früheren Jahren, die in den Archiven schlummern, werden dabei wieder aufleben. Katastrophen und Erfindungen, Schlachten und Freudenfeste, Uraufführungen und Skandale, Geburtstage und auch Todestage werden Anlässe für einen Griff ins Archiv sein.“ So kündigte WDR-Moderator Dieter Thoma am 4. April 1972 die neue Radiosendung „ZeitZeichen“ an.
Inzwischen nutzen viele Schulklassen gern diesen Dienst, um für den Geschichtsunterricht Informationen zusammenzutragen. Durch Eingabe eines gewünschten Begriffs in die Suchleiste der Website werden in Sekundenschnelle eine große Anzahl von Ergebnissen angezeigt. Über 14.500 Sendungen sind bisher schon ausgestrahlt worden.
„Ein einziges Mal fiel die Sendung komplett aus – aber das lag nicht an der Qualität. Sondern an der Geiselnahme während der Olympischen Spiele in München.“
Hier sind die Sendungen zu hören
WDR 5
strahlt diese Fünfzehnminuten-Sendung täglich morgens um 9:05 Uhr aus.
WDR 3
wiederholt sie um 17:45 Uhr.
Im Laufe der Jahre haben sich weitere Sender angeschlossen.
SR 2KulturRadio,im Saarland überträgt in Kooperation mit dem WDR das „ZeitZeichen“ montags bis freitags um 9:05 Uhr.
NDR Info
ist das Kultur- und Informationsprogramm des Hörfunks im Norden Deutschlands und hat diese Sendereihe ebenfalls übernommen. Hier gibt es andere Sendezeiten.
Montags bis freitags von 20.15 bis 20.30 Uhr, sonnabends und sonntags um 19.05 Uhr.
Im Podcast werden die Sendungen bereitgestellt, nicht nur, um sie zu archivieren, sondern auch darum, um sie für den MP3 Player oder viele andere mobile Geräte herunterzuladen.
Unterschiedliche Darstellungen
Neben dem aufwändig komponierten Beitrag sind im 15-minütigen „ZeitZeichen“ alle Darstellungs- und Stilformen des Hörfunks zu erleben, von der reinen O-Ton-Collage über die Reportage bis hin zum Mini-Hörspiel. Die Sendung zählt inzwischen mit täglich mehr als 300.000 Zuhörern zu den wichtigsten Geschichtssendungen des WDR.
„So vielfältig wie die Themen, so ist auch die Machart. Vorgaben, wie es denn sein soll, gibt es keine für das gut 70-köpfige Autorenteam. Nur diese: Auf hohem Niveau bitte. „Das ist die Championsleague des Radios“, sagt Redaktionsleiter Ronald Feisel ganz unbescheiden. „Hier wird nicht geübt.“ Jemand wie Ralf Erdenberger brenne ein funkisches Feuerwerk ab, während „Hans Conrad Zander einfach nur seinen Text liest – und das auch noch mit Schweizer Akzent“.
40 Jahre Zeitzeichen
Am 18. März 2012 fand im Rathausfestsaal zu Münster eine Feierstunde zum 40-jährigen Bestehen der Sendereihe statt, zu der der WDR geladen hatte. Man konnte sich schon Anfang des Jahres für eine Teilnahme mit ausreichender Begründung bewerben. So hatte ich das große Glück, an dieser Feier teilnehmen zu können. Im Zentrum der Feier stand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Geschichte – Warum“ mit:
Prof. Ian Kershaw, Hitler-Biograf, Universität Sheffield
ILKO-Sascha Kowalczuk, Historiker, DDR-Geschichte
Kirsten Boie, Autorin historischer Jugendbücher
Dr. Heiner Wember, Historiker u. ZZ-Autor
Ronald Feisel, Redaktionsleiter „Stichtag-ZeitZeichen“.
Im Film habe ich meine Eindrücke festgehalten.
40 Jahre Zeitzeichen
Links
Internetseite ZeitZeichen
Zeitgeschichtliches Archiv
Geschichte – warum? Aufnahme der Jubiläumsveranstaltung
Texte und Bilder durften mit freundlicher Genehmigung der WDR-Redaktion verwendet werden.