Technik ist nicht alles, aber sehr hilfreich

von Mechthild Trilling

Seit der Generation unserer Eltern hat sich das Leben von Senioren rasant und sehr positiv verändert.

Früher

Marianne J._pixelio.de

Wurde bei den bisherigen Generationen jemand alt und konnte nicht mehr gut gehen oder Rad fahren, so gab es vielleicht einen Handstock. Wurde das auch zu unsicher, so blieb den Menschen nur das eigene Zuhause. Im ländlichen Raum saß man auf der Bank vor dem Haus und konnte mal mit den Nachbarn schwatzen. Sonst bedeutete es aber sehr oft warten auf den Besuch von Kindern oder Freunden.

Gehhilfen und Hörhilfen

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Heute hat jeder, der nicht ganz stabil gehen kann, einen Rollator. Damit ist die Gefahr des Stürzens sehr verbessert und viele Menschen werden wieder in die Lage versetzt, Einkäufe zu erledigen oder sich zu bewegen.
Auch für die Menschen, die schlecht hören können, hat sich die Technik rapide verbessert. Ein Hörgerät wird heute individuell angepasst und ist kaum noch zu sehen, während es früher sehr auffiel.
Auch Telefon und Haustürklingeln haben heute Verstärker für Schwerhörige bzw. Lichtsignale.

Notrufsystem

Heute kann ein alter oder kranker Mensch mit einem Hausnotrufsystem verbunden sein. Dazu hat man einen Notrufknopf, der an einer Schnur um den Hals oder am Handgelenk getragen wird und durch dessen Aktivierung Kontakt hergestellt wird, über den die notwendige Hilfe erreicht wird. Das muss nicht immer ein lebensbedrohlicher Zustand sein, da reicht auch oft ein Sturz, sodass man Hilfe braucht.
Für herzkranke Patienten gibt es heute schon Telemedizin
Damit werden die Daten des Patienten elektronisch übermittelt und die Patienten fühlen sich sicherer.

Fernbedienung

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Fernsehen und Hörfunk bieten uns heute eine ungeheure Vielfalt. Da wäre es für Alte und Kranke sehr beschwerlich, für jeden Programmwechsel zum Gerät zu gehen. Nein, heute tippt man einmal auf die Fernbedienung und das Programm wird gewechselt. Auch für Steckdosen gibt es solche Fernbedienungen, das ist besonders hilfreich, wenn der Schalter schlecht zu erreichen ist.

Telefon

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Waren früher Kinder und Enkel viele Kilometer weit von den Eltern entfernt, so wurde höchstens einmal in der Woche ein kurzes Gespräch geführt, denn Telefonieren war teuer. Außerdem musste man den Hörer die ganze Zeit festhalten und neben dem Telefon stehen oder sitzen. Heute haben wir fast alle eine Flatrate, die uns gegen eine monatliche Pauschale telefonieren lässt, soviel wir wollen. Und das Gerät ist auch viel bequemer. Nicht nur, dass man es bequem von einem Platz zum anderen mitnehmen kann, man sieht auch bei einem Anruf gleich, wer mit uns sprechen will. Telefonnummern muss man sich nicht mehr merken, denn jedes Telefon hat ein eigenes Telefonbuch, in das man die Nummern speichern kann. Außerdem kann man die meisten Geräte heute auch auf Raumton einstellen, sodass ein möglicher Partner im Zimmer am Gespräch beteiligt werden kann. Da ist es gar kein Problem mehr, dass die Großeltern sich in aller Ruhe von den Enkelkindern erzählen lassen, wie der Martinszug war und vielleicht sogar noch die Lieder vorgesungen werden.

Fotografieren

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Hatten unsere Eltern im Rentenalter Zeit und Lust zu fotografieren, so musste doch sehr gut überlegt werden, welche Bilder gemacht wurden, denn die Kosten für Film und Entwicklung schossen bei vielen Bildern schnell nach oben. Heute benutzen wir eine digitale Kamera. Diese Geräte sind meistens klein und leicht, sodass sie beim Spaziergang nicht belasten. Es gibt gute und erschwingliche Kameras, die kinderleicht zu bedienen sind. Besonders wichtig finde ich aber, dass es praktisch keine Folgekosten für die Bilder gibt. Selbst wenn jemand keinen Computer hat, kann man meistens im Fernseher oder DVD-Player die Speicherkarte einlegen und die Bilder am Bildschirm ansehen.
Mit einem Computer kann man dann mit den Bildern noch sehr kreativ umgehen. Auch ausstellen kann man heute Bilder, die man gerne zeigen möchte, im Internet mit wenigen Klicks.

Computer und Co

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Besonders viele Erleichterungen im Zusammenleben erfahren wir durch die Benutzung des Computers. Auch Menschen, die nicht mehr viel reisen können, sind durch den Computer mit weit entfernten Verwandten verbunden. Als Bekannte von mir hier in Deutschland ein Urenkelkind in den USA bekamen, hatten sie wenige Stunden nach der Geburt ein Bild vor Augen. Meine Enkelin verbrachte ihre ersten Lebensjahre viele Hundert Kilometer von mir entfernt. Durch Skype und den Computer kannte sie mich aber so gut, dass sie mich, kaum, dass sie sprechen konnte, aufforderte, sie auf den Arm zu nehmen, am Bildschirm wohlgemerkt.
Auch Freunde, die sich im Laufe des Lebens weit von uns entfernt haben, können wir über Skype und Facebook treffen.
Aber über diese Medien auch neue Menschen kennenlernen, die gleiche Interessen haben, ist kein Problem. Und natürlich gibt es auch diverse Websites ganz speziell für Senioren, die sich ausschließlich mit seniorenrelevanten Themen befassen, aber auch als Treffpunkt und Partnerbörse fungieren.

Wissen und Einkaufen

Über das Internet haben aber gerade auch Menschen, die körperlich eingeschränkt sind, jede Möglichkeit, Einkäufe zu erledigen. Dann bringt der Postbote in der Regel nach wenigen Tagen das Paket.
Besonders spannend finde ich es, wie man heute Fragen beantworten kann, die im Alltag doch immer wieder auftauchen. Musste man früher selbst die nötigen Bücher besitzen oder in die nächste Bibliothek gehen, um Fragen zu beantworten oder Themen zu recherchieren, so kann man das heute sehr bequem und umfassend über das Internet und damit sein Wissen erweitern. Fast alle Zeitschriften und Zeitungen haben umfassende Websites.

Tätigkeit

Diejenigen, die zwar körperlich nicht mehr so leistungsfähig und mobil wie in jungen Jahren sind, können heute trotzdem Sinnvolles tun, weil wir die Möglichkeit haben, über das Internet mit weit entfernten Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam Projekte zu entwickeln und zu verwirklichen. Das LernCafe ist dafür ein ganz besonderes Beispiel. Wir tauschen uns per Mail aus, diskutieren in Foren, konferieren per Skype, stellen unsere Arbeitsergebnisse während des Prozesses auf unserer Plattform allen Beteiligten vor und fügen das fertige Ergebnis in die Website ein, um es zu veröffentlichen und unseren Leserinnen und Lesern zur Verfügung zu stellen. Solche Projekte gibt es viele, denn über das Internet gibt es fast keine Grenzen der Zusammenarbeit und ganz viele Möglichkeiten zu lernen. und das ein Leben lang.

Fazit

Auch wenn man sich manchmal erst bemühen muss, den Umgang mit der modernen Technik zu erlernen, und die Entwicklung so rasant ist, dass man kaum folgen kann, so ist es doch wunderbar, welche Möglichkeiten wir heute als Senioren haben, uns am Leben zu beteiligen – wenn wir denn wollen.
Jeder kann lernen, mit diesen Dingen umzugehen, auch wenn es etwas Mühe kostet.
Mir ist immer unverständlich, wie jemand auf die Kommunikation mit dem Computer verzichten kann, und ich würde mir wünschen, wir fänden Wege, dieses Wissen auch bei anderen Senioren zu verbreiten.

Links

Mobilität

Senior Internet Initiative