zusammengestellt von Erna Subklew
Beim Recherchieren zu „Reisen in der Literatur“ bin ich auf viele Gedichte und Aphorismen gestoßen. Die Gedichte beschrieben jede Phase des Reisens, angefangen von dem Verlassen des Hauses bis zur Erinnerung an die Reise Jahrzehnte später. Ich habe einige heitere Verse über Reisen, die ich schon lange kannte, herausgesucht:
Urlaub im Urwald
Ich geh‘ im Urwald für mich hin
Wie schön, dass ich im Urwald bin:
man kann hier noch so lange wandern,
ein Urbaum steht neben dem andern.
Und an den Bäumen, Blatt für Blatt,
hängt Urlaub. Schön, dass man ihn hat!
Heinz Ehrhardt
Reisegedanken
“Eins, zwei, drei, im Sauseschritt
läuft die Zeit, wir laufen mit.
Schaffen, schuften, werden älter,
träger, müder und auch kälter,
bis auf einmal man erkennt,
dass das Leben geht zu End’.
Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele,
Freunde, Schönheit der Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
höchste Zeit ist’s! Reise, reise!”
Wilhelm Busch
Der Urlaub
Der Urlaub ist erholsam meist
nicht nur für den, der in ihn reist.
Auch den, der dableibt, freut die Schonung,
die er genießt in stiller Wohnung.
So zählen zu den schönsten Sachen
oft Reisen, welche andre machen.
Eugen Roth
Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee,
Da taten ihnen die Beinchen weh,
Und da verzichteten sie weise
Dann auf den letzten Teil der Reise.
Ringelnatz
zum Nachlesen
http://www.gedichte-fuer-alle-faelle.de/allegedichte/gedicht_425.html