von Elisabeth Grupp
Da gingen Adam und Eva die Augen auf, und es wurde ihnen bewusst, dass sie nackt waren. Deshalb flocht sich jeder aus Feigenblättern einen „Lendenschurz.” Es ist anzunehmen, dass hier aus der Not die Quelle der Mode zugrunde liegt. Für Eva die im Spiele war begann dabei die Kunst der Verschönerung.
Beginn von Kunst und Mode
Die ersten Menschen waren schwach behaart und um nicht zu frieren, suchten sie nach einer passenden Bedeckung ihrer Körper. Dazu dienten ihnen Blätter, Fasern, Tierhaare und Wolle, aus denen sie Tücher webten, später kamen Tierfelle und Leder dazu. So nach und nach entwickelte sich aus der Umhüllung eine sinnvolle Bekleidung.
Zuerst war es eine Mode von nur loser nicht betonter Figur, die dann in der Folge durch Maß und Figur sich modellierte. Die Bezeichnung „Mode“ kommt aus dem Französischen und stammt vom lat. modus „Art und Weise“ ab. Der Begriff wurde das erste Mal im 17. Jahrhundert in Frankreich verwendet. Unter Mode in der Kleidung versteht man den schnellen Wechsel der Bekleidung und ihres Beiwerkes in Schnitt, Form, Farbe und Material.
Mode in (Spät) – Mittelalter und früher Neuzeit
Die Frauen an Höfen oder Burgen verehrten sogenannte Minnesänger („Minne“ = Mittel-hochdeutsches Wort für „Liebe“) – nicht nur wegen ihrer netten und feinen Art sondern auch wegen ihres schönen Aussehens, das viel mit ihren aufwändigen Kleidern zu tun hatte. Die sogenannten Gewänder wurden meist mit viel Mühe und Geschick in vielen Stunden Arbeit genäht und durch Stickereien verziert.
Die Kleidung im Mittelalter war vielfältig, das heißt sie kleideten sich nicht alle in gleichen Farben und Stoffen und unterschieden sich so optisch voneinander. Die Möglichkeiten, sich nach ihrem Geschmack einzukleiden, waren wegen des Berufes und dem Mangel an Geld eingeschränkt.
Strenge Kleiderordnung
Zum anderen gab es eine strenge Unterteilung, die davon abhing, ob sie als adelige oder nichtadelige Menschen geboren wurden. Die adeligen kleideten sich mit feinen teuren Stoffen, die mit Gold und Silberfäden durchzogen waren, während die Kleidung der Armen einfach, robust und von gröberer Stoffart war.
So kam es, dass es auch den Menschen, die nichtadelig aber durch Arbeit reich geworden waren verboten war, bestimmte Farben wie Purpur oder königlichen Schmuck zu tragen. Dieses Vorgehen, wenn jemand etwas darf, was andere nicht dürfen, nennt man Privileg. Bei Zuwiderhandlungen wurden sie mit empfindlichen Strafen belegt.
Nachweis der zurückliegenden Mode
Die Frage, woher die Menschen heute, so lange Zeit nach der mittelalterlichen Epoche noch so viel über die damalige Mode wissen können, wo es doch noch keine Fotoapparate oder andere elektronische Medien gab – soll auch beantwortet werden.
Schon damals hatten die Menschen das Bedürfnis Dinge für die Nachwelt festzuhalten. Daher beauftragten viele adelige Menschen Maler, die sie porträtierten oder Bildhauer, die durch feinste Ziselierarbeit die damalige Mode festhielten.
Außerdem gibt es Bild- wie auch Schriftquellen, in denen die Kleidung bedeutender Persönlichkeiten für die Nachwelt dargestellt ist. Bei Ausgrabungen gab es Funde und Beigaben von Kleidern, an denen man nachempfinden konnte („rekonstruieren“), was die Menschen damals trugen und in welcher Kleidung sie sich selbst schön fanden.
Stoffe und Zubehör (Accessoires)
Die zu verarbeitenden Stoffe verfeinerten sich im Laufe der Jahrhunderte, besonders durch die Webtechnik. Es wurden Flachs, Hanf, Wolle, Baumwolle und Seide, ebenso Metalle wie Gold und Silber gewebt.
Ein technischer Aufbruch war der programmierbare Webstuhl, den Jacquard im Jahre 1805 erfand. Von jetzt an war es möglich, wunderschöne Muster einzuweben, die früher zeitaufwändig bestickt werden mussten.
Kurze Zeit später wurde 1851 der erste Reißverschluss entwickelt, der 1913 patentiert werden konnte. Seitdem haben Reißverschlüsse an vielen Stellen Knöpfe ersetzt, oder werden, ohne eine Funktion auszuüben, zur Zierde eingesetzt. Eine große Leidenschaft können Knöpfe als Zier- und Abschlussstücke hervorrufen. Schon in der Steinzeit gab es Knöpfe aus verschiedenen Materialien wie aus Horn, Knochen, Perlmutt, Holz usw.
Unvorstellbar schön waren die Geschäfte mit Kurzwaren. An Wänden hoch und breit zeigten sie Knöpfe in allen Farben, Größen und Materialien, wertvolle Gürtel und Schließen, dazu Nähgarn und Seide, kurzum alle Zutaten die in der Schneiderei zur Verwendung kamen.
Modeschöpfer und ihre Inspirationen
Gute und gefragte Modedesigner haben mit ihrem Heer von Mitarbeiter/innen einen sehr stressigen Beruf. Sie arbeiten ein Jahr lang um etwa für 12 Minuten eine Modenschau zu absolvieren, die entscheidet über ihren Erfolg oder Misserfolg.
Bei ihrer Arbeit richten sie sich nach dem Trend, nach den zeitgenössischen Erwartungen und Bedürfnissen. Sie müssen auch die Wirtschaftlichkeit und die Umsetzbarkeit der Entwürfe beachten. Für ihre Inspirationen kommen ihnen Ideen aus der Kunst zu Hilfe, wie von Malern, Bildhauern, dazu schöpferische Eingebungen aus der Natur und Bilder von Pflanzen.
Die Grundlage für ihre Arbeit ist das menschliche Modell das Gott in einziger und vollkommener Art zur Verfügung gestellt hat. Deshalb ist dafür nur das Schönste und Edelste gut genug, das ein Modeschöpfer zur Vervollkommnung bieten kann.
Kunst und Mode sind Zwillinge und zählen mit zu den schönsten Momenten. Sie bedingen sich gegenseitig auf ihre ureigene Art und Weise.