von Roma Szczocarz
„ Die große Bedeutung des Malers hat zwei Wurzeln: Er ist das Aushängeschild des österreichischen Jugendstils und er schuf einen neuen Frauentyp: Die Femme Fatal.“ Gustav Klimt ist ein Künstler, dessen Werke nur manche Männer, aber alle Frauen bewundern.
Leben und Wirken
Gustav Klimt(1862- 1918) wurde in Baumgarten bei Wien als zweites Kind von Ernst und Anna Klimt geboren. Sein großes Talent wurde von jungen Jahren an gefördert. Zuerst von Professor Ferdinand Laufberger, als Klimt mit 14 Jahren begann in der Malklasse von Julius Viktor Berger an der Kunstgewerbeschule in Wien zu studieren.
Gemeinsam mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch gründete Klimt eine Künstler Compagnie. Das Trio kreierte Bühnenvorhänge, dekorative Wand- und Deckengemälde, beispielsweise im Palais des Baumeisters Sturny, dem Theater von Fiume, dem Wiener Burgtheater, dem Kunsthistorischen Museum und vielen anderen.
Klimts Frauenbildnisse
Klimt gehörte zu den Gründern der Wiener Secession (Vereinigung für Wiener Künstler) und auch der Secessions – Zeitschrift “Ver Sacrum“.
Um 1900 kreierte Klimt mit seinen ornamentalen Frauenportraits einen neuen Bildtypus: Die Frauen besetzten nun über die historischen, allegorischen und mythologischen Frauenbildnisse hinaus auch die erotischen und klassischen wie Judith I (1901).
Klimt stellt seine Frauen in allen erdenkbaren auch gewagten Posen, wie Nuda Veritas( 1899), dar, in diesem Bild verführt die Frau nicht mithilfe des Apfels, sondern durch ihren Körper – typisch eine Femme Fatal
Mehr über Klimts Leben und Werke finden Sie unter:
Ein Interview 2012 in Wien anlässlich des 150. Geburtstags von Gustav Klimt:
Klimts Wien
Klimts Wien war die reiche, selbstgefällige, multikulturelle Hauptstadt des damaligen Europas. Es war die Epoche mit der größten Entwicklung der Österreichischen Monarchie. Es war die Stadt des Johann Strauss, Hans Makarts, Robert Musils, auch von Zygmunt Freud und von anderen bedeutenden Vertretern der damaligen Welt. Das war die Epoche der Krise der Männlichkeit und der Entstehung der weiblichen Emanzipation. Das Wien Klimts steht für eine der faszinierendsten Epochen der Kunst und Kulturgeschichte. Klimts Visionen sind prall gefüllt mit Leben und zugleich auch mit dem Tod, so wie Tod und Leben( 1908) oder Die drei Lebensalter(1905), auch Tradition und gleichzeitig Moderne, aber vor allem präsentieren sie Weiblichkeitsmacht. Immer faszinierte Klimt durch die Sinnlichkeit seiner Zeichnungen, die kaleidoskopartige Anlage seiner Bilder, die Schönheit seiner
Ornamentik und die Schönheit der Frauen.
Mehr dazu finden Sie in: Klassische Moderne- Virtuelle Ausstellung:
Klimt und Frauen
Anekdotenhaft war seine Schwäche für Frauen. Sein Leben und seine Schöpfungen sind in diesem Bereich überraschend harmonisch:
Als Maler stellte er dar, was er als Mann liebte. Klimt malte die Frauen immer mit großem Engagement. Es gibt eine Anekdote, dass Gustav Klimt noch am Todestag ein Bild einer ganz nackten blonden Schönheit ziselierte. Um jeden Künstler ranken sich Anekdoten, auch so um Gustav Klimt. Von ihm ist so manches überliefert, mir gefällt sehr die Anekdote mit dem Titel “Gegen Klimt“von Herman Bahrs.
Diese und andere Anekdoten zu Klimt:
Schlussfolgerung
Im späten 19.Jahrhundert feierte Wien die Kunst und die Welt feierte Wien. So wie auch 1912 der Jugendstil, der in Österreich auch als Wiener Sezession bekannt wurde, vor allem durch die erotischen Zeichnungen und Bilder von Klimt bestimmt war. Der Jugendstil war der Aufbruch in die Moderne der Avantgarde, des Bauhaus und des Expressionismus. Klimt, der Sohn eines Goldschmieds, war ein wichtiger
Teil dieses Aufbruchs.