Die Welt der Mode

von Elisabeth Grupp

Als Gott Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb, sahen sie, dass sie nackt waren. Aus Erbarmen schenkte er ihnen zum Trost die Mode.

Das Atelier Rudolf Hugo Dietrich Karlsuhe

Verärgert und beladen mit Anproben betrat unsere Direktrice, Bekleidungstechnikerin, das Schneideratelier, während wir unsere letzte Lachsalve unterdrückten. Ihren ganzen Unmut zeigend, warf sie die Anproben auf den Zuschneidetisch und polterte los: „Ich rutsche vor der Kundschaft auf dem Boden herum, während ihr es inzwischen recht lustig habt“.-
Das Atelier lag im Untergeschoss eines exklusiven Modehauses in der Kaiserstraße in Karlsruhe. Die Schneiderei hatte damals sieben Schneiderinnen, denen eine Bekleidungs-Technikerin vorstand.
Die Kunden suchten sich im Geschäft den Stoff aus, brachten das Bild eines Modells mit oder beschrieben es nach ihren Vorstellungen. Die Direktrice entwarf den Schnitt nach Maß machte den Zuschnitt, während wir das Modell für die Anproben nähten. Bis zur Fertigstellung eines Modells waren meistens drei Anproben nötig.
So ein Modell kostete 1956 in der Regel 1000 DM bei einem Stundenlohn von 0,75-0,85 DM der Schneiderinnen. Um am Monatsende 150 DM in der Lohntüte zu haben, musste fleißig gestichelt werden.

Berufsbild und Aufgaben einer Bekleidungstechnikerin

Zu den Aufgaben einer Bekleidungstechnikerin gehören nicht nur Entwurf und Herstellung der Kleidungsstücke. Sie hat auch Aufgaben im Bereich Produktion bis hin zur Auslieferung. Zu diesem Berufsbild gehören aber auch noch Aufgaben wie: Gestalterische Tätigkeiten, Organisation, betriebswirtschaftliche Tätigkeiten, Kostenkontrolle, Kostenrechnungen, Marktanalyse oder sie wirken in der Kundenbetreuung mit.
Die Ausbildungszeit eines Bekleidungstechniker/in sind in der Regel 4 Semester an einer Modeschule.

Verschiedene Stoffe für Kleidung

Während in früheren Jahren Kleidungsstücke überwiegend aus Wolle, Leinen und Leder gefertigt wurden, stehen heute zahlreiche weitere Materialien zur Verfügung. In der Textil-industrie sind besonders die sogenannten Mischgewebe, also Stoffe, die aus verschiedenen Materialien bestehen, weit verbreitet Diese Mischgewebe haben den Vorteil, dass sie verschiedene positive Eigenschaften unterschiedlicher Stoffe oder Fasern verbinden können. So kann eine Bluse oder ein T-Shirt aus Baumwolle mit einem Anteil Viskose oder Polyacryl besser in Form gehalten werden, da das Gewebe elastischer und anpassungsfähiger in der Form wird. Auch Wolle wird zum Teil mit Viskose oder Elastan kombiniert, um einen besseren Sitz des Kleidungsstücks zu erreichen und auch, um lästiges Kratzen zu verhindern.

Modeaccessoires für die ganze Familie

Modische Accessoires sind vor allem bei Frauen sehr beliebt. Gürtel, Sonnenbrillen und Handtaschen sind nur einige Beispiele für gängige Accessoires, die zu jedem stylishen Outfit gehören. Oft ist es möglich, ein längst als langweilig und altbacken abgetanes Kleidungsstück durch ein modisches Accessoire wieder aufzupeppen. Ein Halstuch zur Bluse, ein breiter Gürtel in einer leuchtenden Farbe zum schwarzen Kleid oder eine modische Kette mit großem Anhänger – schon sieht die alte Kombination ganz anders aus.
Accessoires sind oft Blickfänger und spielen mit Formen und Farben. Beim Kauf von Accessoires gehört immer ein wenig Mut dazu. Aber keine Sorge, in der Regel wird ein knallig buntes Accessoire mit einem sonst eher schlichten Kleidungsstück kombiniert und schon tritt der Aha-Effekt ein. Weder ist das Accessoire zu schrill, noch das Outfit zu langweilig – einfach die perfekte Kombination.

Mode im vier Jahreszeiten Takt

Alle drei Monate neue Mode, das ist nichts Neues. Aber alle drei Monate die Mode, die zum jeweiligen Wetter und zur kalendarischen Jahreszeit passt, das ist etwas, was sich die modemüden Kunden wünschen. Damit die Kundin, die in den ersten kühlen Herbsttagen warme Pullover kaufen möchte, diese auch findet, und nicht – wie bisher üblich – noch vor dem Sommerschlussverkauf von den ersten vorschnell dekorierten Schaufenstern mit superwarmen Winterpelzen abgeschreckt wird. Frühling, Sommer, Herbst und Winter sollen wieder die natürlichen Signale für die jeweilige Mode geben. Mit diesem Vier-Jahreszeiten-Konzept verbindet sich vor allem die Hoffnung, mit neuer, zeitgerechter Mode den Kaufanreiz wieder anzukurbeln.
Die Weichen für einen neuen, verbraucherfreundlichen Moderhythmus sind gestellt, nun müssen alle Beteiligten nur noch mit Sinn, Sinnlichkeit und Sachverstand ihre Flexibilität unter Beweis stellen.

Eine Mode zum Wegwerfen

Schubsen, drängeln, kreischen – wo auch immer in Deutschland eine PRIMARK-Filiale eröffnet, herrscht Ausnahmezustand. Der irische Textil-Discounter erobert mit seiner Wegwerfmode die Fußgängerzonen. Bisher sind es in Deutschland zehn Filialen, acht weitere sind schon angekündigt. Immer Riesenverkaufsflächen, immer Toplagen.
Ein Paradies für Teenager: Ein T-Shirt für zwei Euro, eine Hose für elf Euro. Viele Fummel werden aufgrund ihres Spottpreises nicht einmal anprobiert, geschweige denn später gewaschen. Kaufen, anziehen, wegwerfen.
Wenn ein T-Shirt nur zwei Euro kostet, dann muss irgendwo auf der Welt jemand den Preis dafür zahlen, sprich: für sehr wenig Geld unter menschenunwürdigen Bedingungen sehr viel arbeiten.

Dramatischer Wandel beim Modekauf

Drei von vier Frauen kaufen Mode im Netz. Der Anteil von Modekäufen im Internet nimmt weiter zu.
Das Einkaufen per Computer geht schnell und bequem. Doch die Retouren vieler Kunden machen den Anbietern die Gewinnspannen kaputt. Die Kunden probieren lieber bevor sie bezahlen. In den Geschäften werden sie dazu noch gut beraten.
Die Läden müssen sich nur besser vernetzen und ihre Vorteile mit denen des Internets verbinden. Technische Infrastruktur ist alles, aber das ist auch teuer.
Traditionelle Händler kommen nicht mehr mit, werden erst preiswert und dann billig, verlassen ihre Läden in den besten Lagen, ziehen um und machen dicht.
Jammern hilft da nicht: Wege, Ziele und Taten sind gefragt „ Aus vermeintlichen Bedrohungen müssen Chancen werden“.
So ein Einkaufsverhalten im Online-Shop spart Kosten für Filiale und Personal. Anhand dieser verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten lässt sich im Bereich der Gebrauchsmode in den letzten Jahrzehnten ein gewaltiger Wandel ersehen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Vernetzung bestens gelingt.

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